Prunkvase Hermann Gradl d.Ä. für Orivit, Köln, um 1900

Verkauft
€ 12 000
AuktionsdatumClassic
29.06.2017 12:00UTC +02:00
Auctioneer
Nagel Auktionen GmbH
Veranstaltungsort
Deutschland, Stuttgart
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ID 2122
Los 3141 | Prunkvase Hermann Gradl d.Ä. für Orivit, Köln, um 1900
Keramikkorpus mit türkisfarbener, leicht verlaufender Glasur und vergoldete Metallmontierung mit Fischen und zwei erhabenen Henkeln. Auf Boden bez. ORIVIT und
Modellnr. 2564. H. 77 cm

Provenienz: Die Vase wurde womöglich auf der Weltausstellung 1900 in Paris von dem Industriellen Hans
Hähnle (1838 - 1909) erworben. Hans Hähnle besass mehrere Fabriken, u.a. die Vereinigten Filzfabriken mit Unternehmenssitz in Giengen/Brenz. Er war nicht nur ein Onkel von Margarete Steiff, sondern produzierte auch für die Spielwarenfabrik. Desweiteren war er politisch aktiv und mehrfach Abgeordneter im Württembergischen Landtag und Reichstag. 1896 wurde er von König Wilhelm II. zum Kommerzienrat ernannt. Seine Frau Lina Hähnle gründete 1899 den Bund für Vogelschutz, heute NABU und führte ihn 38 Jahre lang, was ihr den Spitznamen „Vogelmutter“ einbrachte. Aufgrund ihrer zahlreichen wohltätigen Belange wurden sowohl Hans Hähnle als auch seine Frau Lina zu Ehrenbürgern der Stadt Giengen ernannt. Die Familie besass mehrere Villen, u.a. in der Kriegsbergstrasse in Stuttgart, in der sich die Vase lange Zeit befand. In den Kriegswirren des Zweiten Weltkrieges wurde sie nach Giengen in Sicherheit gebracht. Die Villa selbst wurde bei den Bombenangriffen auf Stuttgart komplett zerstört.
Die Vase befindet sich seit dem Erwerb in Familienbesitz
Ein formidentisches Vasenpaar befand sich am Eingang des Messestandes von Ferdinand Hubert Schmitz
(= Orivit) auf der Weltausstellung 1900 Paris. Die exponierte Stelle der Spitzenstücke am Eingang warb auch für die technische Neuerung, die Orivit eingeführt hat, eine Zinnlegierung mit Silberzusatz. Die Modellnummern 2562 - 2569, wozu auch die Vase zählt, gehören zu den Luxuswaren und teuersten Objekten der Produktion. Es gab sie mit der normalen Metallmontierung, als auch, wie hier, in einer vergoldeten Fassung.
Eine identische Vase mit polierter Zinnfassung befindet sich im Kreismuseum Zons (Inventarnr. Zi 2/150) Vgl. Blum-Spicker, Helene: „ ... ein idealer kleiner Juwelierladen“ Die Kölner Firma Orivit auf der Weltausstellung Paris 1900, Wallraf-Richartz Jahrbuch, Bd. LXI, Vol. 61
Haarrisse, Montierung berieben und leicht rest.
Adresse der Versteigerung Nagel Auktionen GmbH
Neckarstrasse 189 - 191
70190 Stuttgart
Deutschland
Vorschau
23.06.2017 – 26.06.2017
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