ID 1210591
Los 227 | Nachlass des Ritterkreuzträgers Major Hermann Blume, Aufklärungs-Abteilung 24.
1.) Eisernes Kreuz, 1939, Ritterkreuz: Geschwärzter Eisenkern, Silber Zarge, polierte Kanten, 800 unterhalb der Öse gepunzt, sog. Micro-800, der Halsbandring 935 gepunzt, dazu langes Halsband, (A-Typ von Steinhauer & Lück, Lüdenscheid), Kreuz in absolutem, faktisch ungetragenen Bestzustand, mint, 2.) Deutsches Kreuz, in Gold, Swastika mit tragebedingtem Chip, die Nadel 1 (Deschler & Sohn, München), 3.) ebenso, Ausführung in Stoff, auf Heeresstoff, getragen, von der Uniform abgetrennt, 4.) Ehrenblattspange, des Heeres, hohl geprägt, Swastika eingesetzt, mit vier Splinten auf Bandstück befestigt, 5.) Eisernes Kreuz, 1939, 1. Klasse, 6.) ebenso, 2. Klasse, am Bande, 7.) Verwundetenabzeichen, 1939, Gold, Hersteller 30 (Hauptmünzamt, Wien), 8.) Nahkampfspange, Bronze, Hersteller A.G.M.u.K., Gablonz, 9.) Medaille Winterschlacht im Osten, 10.) Wehrmacht-Dienstauszeichnung, für 4 Jahre, mit Hoheitsabzeichen für Heer und Marine, 11.) Reichssportabzeichen, Bronze, 12.) Rumänien: Orden der Krone von Rumänien, 2. Modell (1932-1947), Ritterkreuz mit Schwertern, 12.) Erkennungsmarke 2./R.R.1 219 0, 13.) Satz Effekten für einen Major der Aufklärungstruppe, bestehend aus Kragenspiegel, Achselstücken sowie Brustadler, dazu Original- und Repro-Fotos aus der Kriegszeit und danach, teils mit eigenh. Autograph, große Bleistiftzeichnung in Uniform mit angelegtem Ritterkreuz, signiert J.Geck, Personalakte in Kopie sowie weitere Unterlagen.
Als 20jähriger trat er 1929 in das Reiter-Regiment 1 in Insterburg (Ostpreussen) ein und blieb der Fahne Treu. So war er bei Kriegsbeginn Oberwachtmeister und zog als Reiter-Zugführer der 2. Schwadron seines Regiments ins Felde. Im Feldzug gegen Polen wurde er schon am 22. September 1939 mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Im Frankreich-Feldzug sollte am 13. September 1940 das Eiserne Kreuz 1. Klasse folgen. Ab Mitte 1941 versah er seinen Dienst an der Ostfront und wurde am 3. August 1941 durch seinen Abteilungskommandeur zur Verleihung des Ritterkreuz eingereicht, so gibt die Begründung mit vielen Einzeltaten Aufschluss über einen Teil seiner Leistungen, was sich wie folgt liest: Als im Waldkampf bei Wetj am 21.07.1941 die am linken Flügel der Abteilung eingesetzte 2. Schwadron auf durchlaufende, stark befestigte und von zahlenmäßig weit überlegenem Gegner zäh verteidigte Stellung stieß, zeigte er sich von unübertrefflichem Angriffsgeist. In dem dichten Gehölz war die Fühlung zur rechten Nachbarschwadron verloren gegangen. Eine Umfassung von der rechten Flanke drohte die ganze Schwadron abzuschneiden. Der Russe setzte bereits mit Kräften zum Gegenstoß an. Ohne Bedenken stürzte sich B. vor seinem Zug auf den Feind. Mit Handgranaten und Pistole brach er ein, und überwältigte selbst eine Anzahl Russen im Nahkampf. Immer wieder erschien er im Kampfgewühl an den Brennpunkten, seine Leute vorwärtsreißend. So biß er sich, keinen Augenblick an Umsicht und Tollkühnheit nachlassend, durch mehrere Stellungen durch und war bald mit seinem Zuge vor der Schwadron fast an den hinteren Rand des feindlichen Verteidigungssystems vorgedrungen, bis er verwundet wurde. Zunächst sollte er mit dem Verwundetenabzeichen in Schwarz beliehen werden - und am 2. November 1941 mit dem kurz zuvor gestifteten Deutschen Kreuz in Gold - anstelle des Ritterkreuz. Im Dezember 1942 sollte das Reiter-Regiment in der neu aufgestellten 24. Panzer-Division aufgehen - in welchem Zuge auch abgesessen und auf motorisierte Fortbewegungsmittel umgestiegen wurde. Am 31. März 1943 - nun in Frankreich - folgte das Verwundetenabzeichen in Silber. Nach der erneuten Verlegung seiner Einheit in den Osten, erhielt er am 15. Mai 1944 die Nahkampfspange in Bronze und einen Tag später das Verwundetenabzeichen in Gold - anlässlich seiner 5. Verwundung vom 5. Mai durch einen Bombensplitter in der Schulter. Die Verleihung der Ehrenblattspange des Heeres am 25. Februar 1945 darf sicherlich als Ehrung für seine wie zuvor schon mehrfach bewiesene fähige als Kommandeur der Panzer-Aufklärungs-Abteilung 24 zu sehen sein. Das Ritterkreuz des Eisernes Kreuzes wurde ihm von seinem Divisionskommandeur am 11. März 1945 für die zwischen der Stadt Eger und dem Matra-Gebirge in Ungarn wiederum unter Beweis gestellte Tapferkeit überreicht. Auf Deutschem Boden wurde er im Kampf mit den vorrückenden sowjetischen Truppen schwer verwundet - notdürftig verbunden und wegen einiger Knochenbrüche teilweise eingegipst, wurde er über die Ostsee nach Eckernförde verbracht. Auf Anraten des behandelnden Arztes, ließ sich Major Blume seine Auszeichnungen mit eingipsen - was sicherlich auch deren Überleben sicherte. Zu seinem Leidwesen musste, aufgrund der schweren Verwundung, noch im März 1945 sein rechter Arm amputiert werden. Nachdem er zunächst mehrere Monate in Kriegsgefangenschaft verbrachte, leitete er nach dem Krieg den Betrieb des Pferde-Rennplatzes - und blieb so, bis zu seinem Tode den Pferden verbunden. Neben insgesamt 10 Auszeichnungen während der 5 Jahre Krieg, wurde er vom Oberwachtmeister zum Major befördert - was für seine militärischen Fähigkeiten sicherlich mehr als aussagekräftig ist.
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