Paolo Mascagni (1755 - 1815) — Auktionspreis
Paolo Mascagni war ein italienischer Arzt und Anatom.
Er studierte Philosophie und Medizin an der Universität von Siena, wurde dort Professor für Anatomie und beschäftigte sich mit dem menschlichen Lymphsystem. Mascagni legte seine Entdeckungen in einem Buch mit detaillierten Illustrationen zu jedem von ihm identifizierten Teil des Lymphsystems dar. Bei der Untersuchung des Lymphsystems perfektionierte Mascagni eine Technik: Er injizierte Quecksilber als Kontrastmittel in die peripheren Lymphgefäße eines menschlichen Kadavers und konnte durch die Verfolgung der Bewegung des Quecksilbers in andere Teile des Systems detaillierte Diagramme und Modelle erstellen. Durch das Studium der Physiologie und Pathologie konnte er die Bedeutung des Lymphsystems bei der Bekämpfung von Krankheiten im menschlichen Körper hervorheben, was zur Entwicklung neuer Behandlungsmethoden beitrug.
Mascagni trug zur Bereicherung der Sammlung anatomischer Wachsfiguren im Museum von Florenz bei und beauftragte den Bildhauer Clemente Susini mit der Anfertigung eines Wachsmodells des Lymphsystems in Originalgröße, das noch heute im Museum für menschliche Anatomie der Universität Bologna zu sehen ist. Mascagni schuf die Anatomia universale ("Allgemeine Anatomie"), ein riesiges ungebundenes Buch mit 44 Kupfertafeln mit anatomischen Abbildungen. Das Ziel des Wissenschaftlers war es, das gesamte Wissen über die Anatomie des menschlichen Körpers in einem Buch zusammenzufassen. Jede Tafel ist so gestaltet, dass Zeichnungen, die sich auf eine Sektionsebene beziehen, aneinandergereiht werden können und den ganzen Körper in Lebensgröße zeigen.
Neben der Anatomie und der Medizin interessierte sich Mascagni auch für Mineralogie, Botanik, Chemie und Landwirtschaft.