Albert Marquet, Promenade am Fluss

Los 4595
22.02.2024 10:00UTC +01:00
Classic
Startpreis
€ 7 500
AuctioneerAuktionshaus Mehlis GmbH
VeranstaltungsortDeutschland, Plauen
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ID 1156001
Los 4595 | Albert Marquet, Promenade am Fluss
am Ufer angelegter Lastkahn vor breiter von kahlen Bäumen gesäumter Uferpromenade mit einigen Passanten sowie im Hintergrund Fabrikanlagen mit Schornsteinen vor angedeuteter Hügelkette, stille, in das Licht eines trüben Wintertages getauchte Szenerie, das Motiv fand der Künstler vermutlich auf einer seiner Studienreisen, welche ihn ab 1906 in verschiedene Gegenden von Frankreich führten, gering pastose Malerei in gedeckter Farbigkeit, Öl auf Leinwand, um 1910, rechts unten signiert "Marquet", am Gemälde wurde 2018 von Prof. Dipl. Ing. Dr. Manfred Schreiner (Ordinarius für Farbenlehre und Farbenchemie an der Akademie der Künste in Wien) naturwissenschaftliche Untersuchungen durchgeführt, diese ergaben, dass aufgrund der verwendeten Pigmente nichts gegen eine Entstehung zu Lebzeiten des Künstlers spricht, die Röntgenaufnahmen zeigen, dass keine Vorzeichnung existiert und die Signatur zeitgleich mit der Malerei entstanden ist, für eine Datierung auf um 1910 spricht die sparsame Verwendung von teils minderwertigen Malmaterialien, Marquet verband mit Henri Matisse seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert eine enge Freundschaft, die beiden stellten ab der Jahrhundertwende gemeinsam aus, laut Matisse mochte die gedeckte Farbigkeit zuerst nicht nur dem gestalterischen Anspruch Marquets geschuldet gewesen sein – letzterer habe anfangs schlicht nicht genug Geld besessen, um sich Farben zu kaufen, das traf insbesondere für die seinerzeit teuren cadmiumhaltigen Farben zu, daher habe er zunächst vor allem in Grautönen gemalt, was Marquet also zuerst zu einem Fauvisten machte, war im Gegensatz zu Derain und Matisse nicht die Strahlkraft der Farben, sondern die Vereinfachung der Form (Quellen: Website Musée d'art moderne André Malraux, Jean Claude Martinet und Guy Wildenstein, Marquet. L'Afrique du Nord, Catalogue de l'ouevre peint, Paris 2001), Leinwand im Bereich der Nagelung und auf der Rückseite des Keilrahmens mit Papier überklebt, farbschwundrissig, hinterlegte Stelle und einige Retuschen, restaurierungsbedürftig, ansprechender Rahmen, Falzmaße 38 x 46 cm, beigegeben Untersuchungsbericht. Künstlerinfo: eigentlich Pierre Léopold Albert Marquet, frz. Maler des Fauvismus (1875 Bordeaux bis 1947 Paris), zunächst Schulbesuch in Bordeaux, 1890 Übersiedlung nach Paris, studierte hier an der Kunstgewerbeschule [École nationale des arts décoratifs], ab 1892 Bekanntschaft und lebenslange Freundschaft mit Henri Matisse, ab 1895 Studium an der École nationale supérieure des beaux-arts de Paris bei Gustave Moreau, 1898 Wechsel an die private Kunstakademie in der Rue de Rennes Paris, 1899 erste Ausstellungsbeteiligung im Salon de la Société nationale des beaux-arts, 1900 mit Matisse Arbeit am Grand Palais der Pariser Weltausstellung, beschickte 1905 mit André Derain, Henri Matisse und Maurice de Vlaminck den Pariser Salon d’Automne – die Künstler provozierten mit ihrer neuartigen Malerei hier einen Skandal, welcher den einflussreichen konservativen Kunstkritiker Louis Vauxcelles (1870–1943) im Oktober 1905 in einer Ausstellungsrezension den Begriff "Fauvismus [dt.: junge Wilde]" prägen ließ, unternahm ab 1906 Studienreisen durch Frankreich, Deutschland, Russland und Skandinavien, 1920 erster Aufenthalt in Algier, 1928 Nilkreuzfahrt, 1940–45 in Algier tätig, anschließend wieder in Paris, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Bénézit und Wikipedia.
Adresse der Versteigerung Auktionshaus Mehlis GmbH
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08523 Plauen
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