Ansicht vom Neuen Schloss in Baden-Baden, um 1968

Los 1017
20.11.2019 11:00UTC +01:00
Classic
Startpreis
€ 11 000
AuctioneerNagel Auktionen GmbH
VeranstaltungsortDeutschland, Stuttgart
Aufgeld29,5%
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ID 254185
Los 1017 | Ansicht vom Neuen Schloss in Baden-Baden, um 1968
Schätzwert
€ 11 000
Ansicht vom Neuen Schloss in Baden-Baden, um 1968. Pastell auf Velourpapier. In Pastell unten links monogrammiert.
Hinweis zum Werkverzeichnis: www.ida-kerkovius.net 1Provenienz: Atelier der Künstlerin. - Privatsammlung, Baden-Württemberg. 1Ausstellung und Literatur: "Ida Kerkovius - Im Herzen der Farbe", Städtisches Museum Engen + Galerie, Engen 2017, Farbabb. 52, S. 126. 11903 schloss sich die aus Riga stammende Ida Kerkovius für einige Monate in Dachau dem Kreis von Hoelzel an. 1908 kehrte sie zu Hoelzel, der zwischenzeitlich eine Professur an der Akademie in Stuttgart innehatte, als dessen Schülerin und Assistentin zurück. Der enge und vertraute Kontakt zu ihrem Lehrer und seinen Studenten wirkte beeinflussend auf ihre Malerei. Hoelzels Sinn für Farbe kam ihrer ausgeprägten Sensibilität für koloristische Werte entgegen und wirkte lange nach. 1Schon früh zeigte sich Kerkovius' Begabung für den unmittelbaren Gebrauch der naiven Farben. Sie verzichtet auf Symbolismen und nutzt die Farbe nicht zur Mitteilung oder Stimmungserzeugung wie es bei den Expressionisten der Fall war. Sie fasste die Farben als reinen Wert auf, verwendete sie unbekümmert und unbefangen und nicht selten ohne Rücksicht auf die Darstellung, die hinter dem dominierenden Anspruch der Farbe zurücktritt. 1Erst die Übersiedlung an das Weimarer Bauhaus 1920 lenkte die zur lyrischen Abstraktion tendierende Entwicklung von Kerkovius in andere Bahnen. Auch wenn sie in den Kursen bei Itten, Schlemmer und Kandinsky auf Bekanntes traf, entwickelte sie sich hier zur vollen Größe. Figuren und Gegenstände verlieren in Kerkovius' Bilder ihr Eigenleben, Menschen haben meist keine Gesichter, Tiere erkennt man an ihren Umrissen. Der eigentliche Gegenstand ihrer Malerei sind die kräftigen Farben, die sie am Bauhaus in ein konstruktives Bildgerüst einzubinden lernt. 1Die dreißiger Jahre brachten schließlich größere Freiheit im Malerischen. Erneut macht sich lyrische Empfänglichkeit bemerkbar. Niemals haben Kerkovius' Bilder den Wunsch erkennen lassen, sich mitzuteilen. Sie sind Monologe, bildliche Vergegenwärtigung melancholischer oder glücklicher Momente. Das Spätwerk wird schließlich durch stärker abstrahierte, wieder flächigere Formen, verbunden mit einer lebhaften Farbigkeit geprägt. Kontraste zwischen Rund- und Rechteckformen fungieren als Elemente der Raumspannung, doch nie als formales Problem. Das Sinnliche und Figürliche als Erinnerung und Gegenwart bleiben bestimmend für die Werke der Künstlerin. 1Obwohl Kerkovius immer unter Hoelzels Einfluss stand, hat sie doch ihr eigenes künstlerisches Profil entwickelt. Für Hoelzel stand die Theorie im Vordergrund, Kerkovius aber hat die Kompositionsprinzipien gelöster, freier und lebendiger umgesetzt. Ihre Bilder stellen eine ungetrübte Freude an fröhlichen Farbkombinationen dar, ihre Arbeiten sind leichtfüßig und munter.
49 x 70 cm, Rahmen
Adresse der Versteigerung Nagel Auktionen GmbH
Neckarstrasse 189 - 191
70190 Stuttgart
Deutschland
Vorschau
15.11.2019 – 18.11.2019
Telefon +49 (0)711 649 690
Fax +49 (0)711 649 69696
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