ID 1278434
Los 2668 | Äußerst seltene Meissen Deckelterrine und Presentoir
Äußerst seltene Meissen Deckelterrine und Presentoir
mit Hoeroldt-Chinoiserien
2-tlg.; Halbkugelig sich erweiternder Korpus mit Rocaillehenkeln sowie passig gewölbtem Deckel mit Kugelknauf. Beidseitig der Wandung große, vierpassige, von Laub- und Bandelwerk in Purpur und Eisenrot gerahmte Goldornamentreserve mit Lüsterfond (sog. Böttgerlüster). Darin unterschiedliche, szenische Darstellungen von Chinesen in blühenden, asiatischen Gartenlandschaften, sitzend bei der Teezeremonie mit dampfendem Kessel, spielendem Äffchen und Vogel bzw. bei der Zubereitung von Fisch. Auf dem Deckel drei passige, von Goldornamenten und Böttgerlüster dicht umzogene Chinoiserie-Darstellungen mit Teezeremonie und der Fütterung eines Reihers. Presentoir: Runde Form. Im leicht vertieften Spiegel ein zentrales, von doppelter, eisenroter Ringlinie gerahmtes Rundmedaillon mit floralem Fond aus weiß ausgespartem, stilisiertem Blattwerk, farbigen Päonien und Chrysanthemen. Zwischen Spiegel und Kehlung Goldspitzen- und Vierpassbordüre. Auf der Fahne Bandelwerkbordüre mit Lüsterfond (sog. Böttgerlüster) auf glanzvergoldetem Grund mit vier korrespondierenden sog. Chinoiserien in passig ausgesparten Reserven. Szenische Darstellungen "en miniature" von festlich gekleideten Chinesen in blühender, asiatischer Gartenlandschaft bei der Teezeremonie bzw. bei der Konversation. Auf der Unterseite der Fahne langgezogene Indianische Blütenzweige in Eisenrot, Purpur und Moosgrün. Äußerst feine polychrome Malerei wohl von Johann Gregorius Hoeroldt. Teilw. unw. best.; Schwertermarke. Terrinen-H. 15 cm. Terrinen-D. 18 cm. Presentoir-D. 27,5 cm.
Um 1725/1730 - 1740 wurden zahlreiche Teller - ähnlich des Presentoirs - gefertigt. Sie waren nicht als Teil eines Speiseservice und somit auch nicht für den täglichen Gebrauch gedacht. Vielmehr dienten sie aufgrund ihrer besonderen Gestaltung als Presentoirs oder Schauteller, die gekennzeichnet sind durch eine besondere florale oder figürliche Motivik im Tellerspiegel, nach ostasiatischem Vorbild und passigen Reserven mit Chinoiserien auf der Fahne, umlaufend verbunden durch reichen, arabesken Golddekor und Lüsterfondflächen. Des Öfteren sind farbenprächtige, von eisenroter Doppellinie gerahmte Ringmedaillons aus flächendeckenden, floralen Fonds zu finden, umgeben von goldenem Laub- und Bandelwerk mit brokatähnlich gemusterten, lüstrierten Rhomben. In Dekor und Größe nahezu identische Exemplare zu diesen Tellern sind in der Sammlung Hoffmeister und Wark vertreten. Oft werden sie wegen des Medaillonfonds als "Salami"- Teller bzw. nach der berühmten Sammlung von Ludwig Darmstaedter als sog. Darmstaedter-Teller bezeichnet.
Vgl. Kat. Pietsch, Triumph der blauen Schwerter, Nr. 78 u. 79.; Vgl. Kat. Slg. Hoffmeister, Bd. I, Nr. 51-52 u. 77 (Form); Vgl. Exotische Welten, Schulz-Codex, Blatt 80 (ähnlich).; Pietsch, Slg. Wark, Nr. 171f.; Pietsch, Frühes Meissner Porzellan, Nr. 166f.; Ähnliche Ausführung im Museum of American History des Smithonian Institute, Inv.-Nr. 1979.0120.03.
A very rare lidded porcelain bowl and plate with rich scroll work in gold with chinoiserie scenes painted probably by J. G. Hoeroldt. Partly insignificantly chipped. Crossed swords mark.
Meissen. Um 1725 - 1730.
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02.09.2024
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