Bertha Schilling, "Wassergraben im Moor"

Los 4451
19.02.2025 14:00UTC +01:00
Classic
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AuctioneerAuktionshaus Mehlis GmbH
VeranstaltungsortDeutschland, Plauen
Aufgeld28,56%
ID 1368790
Los 4451 | Bertha Schilling, "Wassergraben im Moor"
sonnendurchflutete Sommerlandschaft mit Birken am Fließ, stimmungsvolle, pastose impressionistische Landschaftsmalerei mit charaktervollem Pinselduktus in divisionistischer Spachteltechnik, die Malerin schuf mit vorliegendem Gemälde eine beeindruckende Liebeserklärung an ihre Fischerhuder Wahlheimat, den Pointillisten gleich, setzte sie mit gekonnten Pinselstrichen kraftvoll leuchtende Primärfarben zu einer wahren Sinfonie des Lichts zusammen, in der die bezaubernd weißen Stämme der Birken mit dem saftigen Grün der Vegetation und dem strahlenden Blau des Moorgrabens mit seinem Landschaftsspiegelungen aufs Beste harmonieren, von ihrem Lehrer George Mosson übernahm Schilling die Liebe zur Freilichtmalerei, so entstand auch vorliegendes Gemälde unmittelbar vor der Natur, was die Authentizität der festgehaltenen Impression erklärt, die eigenwillige, doch in Fischerhude hoch geachtete Schilling teilte das Los vieler emanzipierter Künstlerinnen ihrer Zeit – sie wurde schlichtweg ignoriert sowie von den zeitgenössischen Publikationen verschwiegen und erst in den letzten Jahrzehnten wiederentdeckt, so schreiben 2024 Behling-Manigold in ihrem Standardwerk "Ich will alles malen – Die Malweiber – unerschrockene Künstlerinnen um 1900" "... Blüten und Bäume, die sich im klaren Blau der sich durch die Wiesen schlängelnden Wümme spiegeln – die farbenfrohen Bilder der Fischerhuder Malerin Bertha Schilling zeigen ... eine freundliche Seite des Lebens auf dem Lande. Bei Schilling steht der Charme des Dorfes im Fokus, Düsternis fehlt. Mit ihrer heiteren Sicht auf die Natur und das Leben avancierte Bertha Schilling zu einer der beliebtesten Fischerhuder Malerinnen. ... Bertha Schillings Ausbildung stand zunächst im Zeichen der Avantgarde; mit George Mosson, Karl Wendel und Hans Baluschek hatte sie brillante Lehrmeister. ... Wie [der in Aix-en-Provence geborene französische Maler] Mosson bewunderte sie van Gogh, dessen Leidenschaft und künstlerische Konsequenz, die Kraft und Vitalität seiner Bildwelt. ...", die Begeisterung für van Gogh war es auch, die Schilling nach Fischerhude brachte – setzte sich doch der ab 1908 in Fischerhude lebende Otto Modersohn 1911 öffentlich für den Ankauf eines van Gogh-Gemäldes der Bremer Kunsthalle ein, der Melancholiker Modersohn und die Optimistin Schilling waren über all die Jahre ungleiche, doch in Freundschaft verbundene Kollegen – so ist es amüsant, wenn überliefert ist, wie Schilling in Bezug auf Modersohn urteilt "Hinsichtlich der Farbe ist er absolut sicher, in der Komposition nicht immer.“, wohin gehend Modersohn meinte: „In der Komposition ihrer Bilder ist sie absolut sicher, im Farbklang nicht immer.", Öl auf Sperrholzplatte, um 1930, rechts unten unscheinbar signiert "Bertha Schilling", rückseitig bezeichnet "Schilling »Wassergraben im Moor«", schön in originaler Silberleiste (etwas bestoßen) gerahmt, Falzmaße ca. 81,5 x 71,5 cm. Künstlerinfo: dt. Malerin und Graphikerin sowie Pianistin und Organistin (1870 Arnsberg im Sauerland bis 1953 Fischerhude), entstammt einer wohlhabenden Fabrikantenfamilie aus Siegen, Schülerin der Höhere-Töchter-Schule in Siegen, studierte mit Unterstützung der Familie an der Malerinnenschule des Vereins der Künstlerinnen zu Berlin bei Karl Wendel, Hans Baluschek und George Mosson, beeinflusst von der Malerei Vincent van Goghs und der Pointillisten, ab ca. 1911 in Fischerhude tätig, hier gefördert von Wilstedts Schulleiter Karl von Bargen und dem Begründer der Stiftung Heimathaus Irmintraut Hinrich Schloen, Mitglied der Malergruppe "Junge Wilde von 1911" und Freundschaft zu Otto Modersohn, unternahm diverse Studienreisen, unter anderem in die Alpen, die Eifel, den Harz, auf die Kurische Nehrung nach Nidden und nach Hiddensee, Mitglied des Hiddensoer Künstlerinnenbundes, Mitglied im Verein der Berliner Künstlerinnen, im Reichsverband bildender Künstler Deutschlands und im Künstlerbund Bremen, tätig in Fischerhude bei Bremen, Quelle: Dressler, Mitteilung von Wolf-Dietmar Stock vom Kunstverein Fischerhude in Buthmanns Hof e.V., Behling-Manigold "Ich will alles malen – Die Malweiber – unerschrockene Künstlerinnen um 1900", "... und sie malten doch! Geschichte der Malerinnen – Worpswede, Fischerhude, Bremen", Artikel der Rothenburger Rundschau und Wikipedia.
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