Bildnis einer Dame als Pilgerin

Los 206
20.03.2019 15:00UTC +01:00
Classic
Verkauft
€ 1 651
AuctioneerKunstauktionshaus Neumeister
VeranstaltungsortDeutschland, München
Aufgeld30%
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ID 173546
Los 206 | Bildnis einer Dame als Pilgerin
Schätzwert
€ 1 110 – 1 200
In Felslandschaft sitzend, zu ihren Füßen ein Mops. Rücks. bezeichnet ''Heberle''. Aquarell und Deckfarben auf Pergament. 10,3 x 7,7 cm. Min.beschädigt Rahmen. Entgegen bisheriger Annahmen handelt es sich bei der Dargestellten wohl nicht um Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth (1709-1758), die Lieblingsschwester Friedrichs des Großen. Dennoch steht die Miniatur in ikonographischem und z. T. auch kompositionellem Zusammenhang mit dem bekannten Gemälde der Markgräfin als Pilgerin, das von Antoine Pesne geschaffen wurde (s. u.). Wilhelmine hält dort in ihren Händen einen ''Traité de l'amitié'' - die Markgräfin nicht als Pilgerin nach Santiago di Compostela, auch nicht als Pilgerin zur Insel der Liebe (Kythera), sondern als Suchende, die sich nach idealer Freundschaft sehnt. Die vorliegende Miniatur entwickelt diesen Bildgedanken weiter. Statt eines - wie häufig auf Bildnissen des 18. Jahrhunderts anzutreffenden - Schoßhündchens, wie den beliebten Spaniels, wird der Pilgerin hier aber ein kaum zu übersehender Mops zur Seite gesellt. Die Dargestellte weist deutliche physiognomische Ähnlichkeit mit Wilhelmines Schwester Sophie Dorothea Marie (1719 Berlin - 1765 Schwedt) auf. Deren Aussehen ist nicht nur durch Gemälde ebenfalls von Antoine Pesne überliefert, sondern auch durch einen Kupferstich Johann Martin Bernigeroths, der die Züge der Markgräfin von Brandenburg-Schwedt deutlich individualisiert und sehr vergleichbar mit jenen unserer Pilgerin wiedergibt. Sophie Dorothea Marie hatte in ihrer 1734 geschlossenen, nicht allzu erfüllten Ehe mit Markgraf Friedrich Wilhelm von Brandenburg-Schwedt allen Grund, nach ''wahrer Freundschaft'' zu suchen. Und in Kontakt mit ihrer korrespondierfreudigen Schwester Wilhelmine hatte sie sicherlich nicht nur Kenntnis von deren Porträt als Pilgerin, sondern war mit größerer Wahrscheinlichkeit auch mit deren Engagement im ''Mopsorden'' vetraut. Markgräfin Wilhelmine war um 1740 in Frankfurt in diesen Orden aufgenommen worden, eine Vereinigung mit freimaurerischem Hintergrund, in Bayreuth war sie Großmeisterin der ''Mopsloge''. Vgl. Berckenhagen, Ekhart, Antoine Pesne. Berlin 1958, S. 187, Werkverzeichnis-Nr. 333 h (mit Abbildung 226): das Bildnis der Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth als Pilgerin.
Min. besch
Maße: 10,3 x 7,7 cm.
Adresse der Versteigerung Kunstauktionshaus Neumeister
Barer Str. 37
80799 München
Deutschland
Vorschau
14.03.2019 – 18.03.2019
Telefon 089 231710-20
Fax 089 231710-50
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