Blumenstillleben

Los 55
28.11.2018 12:00UTC +01:00
Classic
Startpreis
€ 25 000
AuctioneerVAN HAM Kunstauktionen GmbH
VeranstaltungsortDeutschland, Köln
Aufgeld29%
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ID 136623
Los 55 | Blumenstillleben
Schätzwert
€ 25 000 – 35 000
Ca. 1910. Öl auf Leinwand. 90 x 110cm. Signiert unten rechts: Orlik. Etwas unterhalb eine weitere, übermalte Signatur. Modellrahmen.
Dem Werk liegt das folgende Buch bei: Emil Orlik - Handzeichnungen, Sechzig Tafeln in Faksimile-Lichtdruck, mit einer Einleitung von Oskar Loerke. Berlin-Zehlendorf, 1924, Ex. 121/450.

Wir danken der Galerie Glöckner, Köln, für die freundliche wissenschaftliche Unterstützung.

Provenienz:
-Privatsammlung Nordrhein-Westfalen

Schon um 1900 unternahm Emil Orlik seine erste Japanreise zum Studium des traditionellen japanischen Holzschnittes. Diese und andere Reisen ließen Orlik meist nicht mehr los und so verarbeitete er auch in seinem Berliner Atelier oft seine Erfahrungen und Reiseskizzen, in frei interpretierten Gemälden. Der Künstler, welcher auch als Sammler von Objekten Asiatischer Herkunft berühmt ist, setzt in diesem Gemälde, eine klassische Glasvase und eine prachtvoll bemalte, japanisch anmutende Vase, beide gefüllt mit prachtvollen Blumensträußen, gekonnt in Gegenüberstellung.
In Japan wurden jedoch Vasen mit derartigen Aufmalungen nicht produziert. In der Vase sowie in dem Vogel, ein gelber Pirol, verarbeitet Orlik vielmehr Motive japanischer Holzschnitte. Die Darstellung der Vase zeigt eine japanische Frau im Kimono und mit Hochsteckfrisur. Um Sie herum scheint sich auch noch etwas zu regen, welches die Vermutung naheliegt, dass es sich um eine Oiran (hochrangige Prosituierte) mit Ihren Kamuros (Auszubildenden) handelt. Es scheint als würde die Ferne, in welche die Oiran in der Darstellung blickt, sich im Nachthimmel der Stillleben-Szene fortsetzen. Die Weiterführung von Bildelementen wird auch in den Blumensträußen präsent, welche mit der Tischdecke sowie den Bäumen und Ästen im Hintergrund verschmelzen. Durch den Wiederaufgriff von Farben, z.B das Rot der Rosen und in den Blumen der Tischdecke sowie das Blau, welches sich in Blumen, Vase, Hintergrund sowie Tischdecke wiederfindet. erzielt Orlik ein verschwimmend illusionistisches Bild. Das Gelb des Vogels, welches in Lichtreflexen in den weißen Blumen oder der Glasvase auftaucht, unterstreicht dies. Eine Art Urwald in welchem die Japanerin, mit dem Betrachter/Künstler in die gleiche Richtung blickend, im Einklang mit dem Beobachter steht. Sicherlich eine sinnlich romantische Szene, vielleicht aber auch wird die eigene Sehnsucht Orliks nach der Ferne präsent. Als einziger Zeuge dieser intimen Begegnung bleibt der Pirol, ein Zugvogel, welcher gleich dem Künstler nur temporär Japan durchzieht und dort als Sinnbild der Prosa und Dichtung gilt. Er unterstreicht die poetische Wirkung des Gemäldes
Adresse der Versteigerung VAN HAM Kunstauktionen GmbH
Hitzelerstr. 2
50968 Köln
Deutschland
Vorschau
23.11.2018 – 26.11.2018
Telefon +49 221 92586215
Fax +49 221 92 58 62 4
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