David Matthieu

Los 1482
29.11.2020 11:00UTC +01:00
Classic
Startpreis
€ 135 000
AuctioneerKunstauktionshaus Schloss Ahlden GmbH
VeranstaltungsortDeutschland, Ahlden(Aller)
Aufgeld25.0%
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ID 443351
Los 1482 | David Matthieu
(1697 Berlin - 1755 ebenda) Friedrich II. von Preußen als junger König Das Repräsentationsporträt stellt ihn in selbstbewusster Pose in einem glänzend polierten Brustharnisch und prunkvoller, silberbetresster, dunkelblauer Uniformjacke mit dem Bruststern des Schwarzen Adlerordens dar, seine rechte Hand auf einen Kommandostab stützend. Der König mit rosigem, frischen Teint und nur leicht gepudertem, dunklem Haar wendet sich hierbei im Halbprofil dem Betrachter zu. Die dem Bildnis von Matthieu beigefügten Insignien (Krone, Zepter und Reichsapfel Friedrich I. sowie der Hermelinmantel) sind unmittelbar als Symbole seiner Königsherrschaft erkennbar. Im Hintergrund lässt Friedrich II. Husaren in einer Reiterschlacht für sich kämpfen. Matthieu schildert ihn als jungen, feschen und zugleich ehrgeizigen und erfolgreichen König und Heerführer unmittelbar nach dem Ersten Schlesischen Krieg (1740- 1742). Durch den Krieg hatte der frisch gekrönte Friedrich II. nicht nur die Habsburger mit Maria Theresia von Österreich besiegt und große Teile Schlesiens gewonnen, sondern auch seinen Ruhm begründet. Entstanden ist das auch in künstlerischer Hinsicht höchst qualitätvoll ausgeführte Porträt mit seiner virtuosen Stofflichkeit und subtilen Charakterisierung 1743, wohl im unmittelbaren Auftrag des Hofes. Matthieu musste bei seiner Komposition auf einen bereits ungefähr zehn Jahre früher zur Kronprinzenzeit Friedrichs entstandenen Bildtypus des Hofmalers Antoine Pesne zurückgreifen, da der König seit seiner Krönung 1740 nicht mehr Modell saß. Matthieu nahm jedoch eine Reihe gravierende, aktualisierende Änderungen vor, die neben dem wenig gepuderten Haar insbesondere die reich bestickte Unform, die neuen Königsattribute und die Gefechtsszene (statt eines Zeltlagers) betreffen. Zu diesem Gemälde sind drei weitere Versionen von der Hand Matthieus bekannt - am nächsten steht eine nur in Details abweichende und im Format gleiche, verso signierte und 1743 datierte Version, die sich seit 2010 im Militärhistorischen Museum in Dresden befindet (vergleiche Arsprototo, Heft 4/2010, S.16 mit Abbildung). Eine dritte, verschollene Version ist durch einen Stich von 1758 (nach dem Gemälde in schottischem Adelsbesitz des Earl of Hyndford) überliefert, ein viertes, allseitig beschnittenes Exemplar bewahrt das Schloss Mosigkau in Dessau. Über die Biographie des ausschließlich als Porträtist tätigen Maler David Matthieu ist bisher nur wenig bekannt, zudem sind kaum ein Dutzend Gemälde von ihm nachweisbar. Sehr wahrscheinlich lernte er beim Hofmaler Georg Lisiewski (1674 - 1750), der von König Friedrich Wilhelm I. mit bedeutenden Porträtaufträgen bedacht wurde; er heiratete nacheinander zwei der Töchter Lisiewskis und war vermutlich auch einer seiner Mitarbeiter. Nach der Thronbesteigung Friedrich II. konnte Matthieu mit solch künstlerisch herausragenden Repräsentationsporträts wie diesem unmittelbar mit Antoine Pesne und dessen Werkstatt konkurrieren und zugleich die Nachfrage nach Bildnissen des siegreichen Königs erfüllen. Öl/Leinwand doubliert; 146 cm x 112 cm. Aus dem vollen Holz geschnitzter, vergoldeter, originaler Rokoko-Rahmen, wohl nach einem Entwurf von Johann Michael Hoppenhaupt d. Ä., ausgeführt in Berlin oder Potsdam. Beigefügt: Gutachten von Professor Dr. Helmut Börsch-Supan, Berlin, 29.09.2020. Oil on canvas, relined. Original carved and gilt wooden frame. Accompanied by an expertise by Professor Dr. Helmut Börsch-Supan, Berlin, September 29th 2020.
Adresse der Versteigerung Kunstauktionshaus Schloss Ahlden GmbH
Große Str. 1
29691 Ahlden(Aller)
Deutschland
Vorschau
15.11.2020 – 26.11.2020
Telefon +49 5164 80100
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