Der „Furchteinflößende Schutzherr“ Yamantaka

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€ 2 000
AuktionsdatumClassic
07.12.2023 09:30UTC +02:00
Auctioneer
Nagel Auktionen GmbH
Veranstaltungsort
Deutschland, Stuttgart
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ID 1094004
Los 146 | Der „Furchteinflößende Schutzherr“ Yamantaka
Nordnepal, Sherpa Tradition, 18. Jh.
88,3 x 62,4 cm (136 x 72,8 cm)
Yamataka befindet sich im Zentrum dieser eindrucksvollen Malerei auf einem Sonne-Mond-Lotos, umgeben von einer gewaltig tosenden Feueraura, als Ausdruck seiner unermesslichen Energie. Er hat neun Gesichter. Sein zentrales Gesicht ist das eines Büffels mit zwei Hörnern. Diesen Büffelkopf erlangte er als Überwinder des Todesgottes Yama, der danach trachtete die ganze Welt zu zerstören, da er als meditierender Einsiedler kurz vor Abschluss seines fünfzigjährigen Retreats von zwei Rinderdieben getötet wurde, um ihren Raub eines Stieres zu vertuschen. Noch, aufgrund seiner Meditation, über genügend Lebensenergie verfügend, setzte er sich den bereits abgetrennten Stierkopf selbst auf die Schultern und versetzte sich in eine zerstörerische Wut gegenüber dem ganzen Land. Die Menschen, voller Furcht und Schrecken, wandten sich hilfesuchend an den Bodhisattva der Weisheit Manjushri, der sich in eine kraftvolle mehrgesichtige Stiergestalt verwandelte, um diesen rasenden Asketen zu überwinden. Manjushri bannte diesen Dämon, und verpflichtete ihn dazu als Totenrichter Yama rechtzusprechen über die Lebenden und die Toten. Manjushris Kopf ist in dem gelben, an der Spitze der neun Häupter, zu erkennen. Desweiteren breitete Manjushri, als tantrischer Schutzherr, vierunddreißig Arme aus, in dessen Händen er Waffen hält, die der Bekämpfung entsprechender Hindernisse dienen. Mit seinen sechzehn Beinen tritt er auf einer Reihe von Menschen und Tieren herum, Sinnbild der von ihm überwundenen Feinde, als Symbole der Nicht-Substanz. Das Wesen und die Aktivität dieser Gottheit dient dem Ziel die Ignoranz, Selbstbezogenheit, und das Greifen nach einem Selbst zu durchbrechen. Auf diesem anspruchsvollen Weg ist der Praktizierende vielen Gefahren aus dem Inneren heraus ausgesetzt. So wird in diesem Meditationsbild, um die zentrale Gottheit, mit der sich der Meditierende auseinanderzusetzen hat, ein Raum gebildet, der dem Adepten durch besondere hilfreiche Energien Schutz und Hilfe bietet, um an das gesetzte geistige Ziel zu gelangen. An oberster Stelle stehen die fünf Weisheitsbuddhas - die Tathagatas. Deren Weisheiten sind: die Spiegelgleiche Weisheit, in der sich alle Gegensätze als Illusion erweisen; die Weisheit der Dharma-Sphäre, wodurch die Hindernisse der Unwissenheit überwunden werden; die Weisheit der Gleichheit, in der alle Wesen als gleich erkannt werden; die Weisheit der Klarschau, mit der die Ursachen karmischer Bindungen erkannt werden können und die Weisheit der Tatvollendung, mit deren Hilfe alle noch bestehenden karmischen Bindungen gelöst und überwunden werden. Als Lehrer und Vermittler der Lehre erscheint darunter in der Mitte Tsong Khapa mit seinen beiden Schülern. Dann folgen im Uhrzeigersinn von rechts nach links die Schützer vor vielerlei geistigen Barrieren und Blockaden. Der blaufarbene, zweiarmige Yidam Cakrasamvara, mit seiner Weisheitspartnerin Vajravarahi, von roter Körperfarbe. Der Yidam Hayagriva mit einer Menschenkeule in seiner rechten Hand. Dann folgt auf ihrem falben Maultier die sehr mächtige Palden Lhamo, die gegen alle Ego-Illusionen kämpft. Als nächstes folgt der sechsarmige blaue Mahakala. Er verkörpert, mit konstruktivem Zorn, das aktive Mitgefühl des Bodhisattva Avalokiteshvara. Auf einem weißen Stier stehend zeigt sich der blaufarbene Yama, der Äußere, der sich gegen die äußeren Hindernisse richtet, entgegen dem Inneren und dem Geheimen Yama. Nach oben folgt Acala von blauer Farbe, mit dem Schwert der Erkenntnis in seiner rechten Hand. Er gilt als Schützer der Lehre. Als Letzter folgt auf einem weißen Schneelöwen der Weltenhüter und Reichtumsgott Vaishravana: "Der Mensch, dem Gott Reichtümer gegeben hat und ihn mit Verstand segnete, sie recht zu gebrauchen, ist besonders bevorzugt und ausgezeichnet. Seine Wohltaten mindern seinen Besitz nicht; deshalb erfreut er sich seines Reichtums, und seine Freude daran ist nicht zu tadeln." Die beiden Gestirne: Sonne und Mond bilden den Abschluss dieses Schutzraums, der dem Meditierenden Schutz und Segen auf seinem Weg gewähren soll. Tempera auf Baumwollgewebe, neuzeitliche Seideneinfassung, ergänzt.
Privatsammlung Rheinland, vor 2000 gesammelt - Einige Abriebe, etwas verschmutzt; Rückseite: Weihesilben in schwarzer Tusche
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