ID 1386551
Los 34 | Dessertbesteck in Originalschatulle, 18 Teile
Schätzwert
€ 3 000 – 4 000
Glas, Silber vergoldet, Leder, Samt. Meistermarke "BM" im Rechteck (Klingen). Am Etui rückseitig Etikett "Kgl. Bayr. Hofglaswaren Manufaktur von Franz Steigerwalds / Neffe in München". 18,5 cm (Messer), 18,4 cm (Gabeln), 18 cm (Löffel).
Seltenes Dessertbesteck mit Griffen aus irisierendem, durchschimmernden Glas (Irisglas), orientalisierender Dekor in Gold-, Weiß-/Silber- und Brauntönen. Verbunden sind die Stile mit einer abnehmbaren, durchbrochenen Manschette mit Spitzbögen, Klingen mit gebogenen Spitzen und dreizackige Gabeln verziert mit kleiner durchbrochener Verzierung am Ansatz, ovalen, spitz auslaufenden Löffel-Laffen. Die mit hellem Samt ausgeschlagene Schatulle zeigt einen orientalisierenden, stilisierten Dekor aus Ranken- und Blüten. Auf Schatulle alte Etiketten mit verschiedenen Nummerierungen.
König Ludwig II. bevorzugte den damaligen Orientalismus-Stil, der seit der Mitte des 19. Jahrhunderts in der Architektur und im Kunsthandwerk der vorherrschende Zeitgeschmack war. In seinen Schlössern herrschten orientalische Interieurs vor, bei seinem Besuch auf der Weltausstellung in Paris 1867 zeigte er sich sehr beeindruckt von den fernen und unbekannten exotischen Sehnsuchtsorten. Dort erwarb er zwei Pavillons für den Park in Linderhof - den Maurischen Kiosk und das Marokkanische Haus - und ließ diese nach seinen Ideen 1869-1880 umbauen, wodurch sie noch "fantastischer" wirken sollten. In seinem Königshaus am Berg Schachen - mit Glaskonstruktion auf dem Dach für den Gebirgsblick - schuf er einen orientalischen Prunksaal mit reich vergoldeten, ornamentierten Wänden, großen Glasfenstern, Glas-Kandelabern und Hängelampen, reich, farbigen verzierten Möbeln, Accessoires und Kunsthandwerk. Dort fanden auch die 10-12 gängigen Essen statt, die sein Hofkoch Theodor Hierneis mit üppigen Dessert-Kreationen kredenzte, denn der König war ein großer Feinschmecker und liebte besonders Süßspeisen. Stilvoll ließ sich der König stets seine eklektischen Diners in Entsprechung zur Raumgestaltung mit orientalisch inspirierten Geschirren und Gefäßen servieren.
Provenienz: Der Überlieferung des Vorbesitzers nach aus dem Besitz König Ludwig II. von Bayern.
Dank für die fachliche Beratung gilt Prof. Dr. Hans Ottomeyer
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Kunstauktionshaus Neumeister Barer Str. 37 80799 München Deutschland | ||||||||||||||
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