ID 1339709
Los 538 | Einzigartige monumentale Meissen Prunkvase
Schätzwert
€ 85 000 – 170 000
mit Profilbildnis von König Albert von Sachsen
Hochgezogener, profilierter Rundfuß. Ansetzender, gebauchter und über goldstaffierte Profilbänder sich konisch erweiternder Korpus mit volutenförmig ausladender, stark reliefplastischer Schulter, kurzem, eingezogenem Hals und breitem Rand. Gehöhter Deckel mit prächtiger, kartuschenförmiger, von Palmblättern umzogener Bekrönung mit eingeschriebenem Buchstaben C in Ligatur. Umlaufender Reliefdekor aus unterschiedlichen Ornament-, Lanzett- und Godronenbändern, Kartuschen und Muschelreliefs in zartrosafarbener und seegrüner, goldgehöhter Staffierung sowie umzogen von aufgelegtem, kräftigem Astwerk mit plastischen Blüten sowie Blumenranken. Auf der Schauseite zentrales, von Lorbeerzweigen gerahmtes Porträtrelief des Königs Albert von Sachsen im Profil in Biskuitporzellan auf blassem, purpurnem Fond über großer, bekrönter und von einem Putten getragener Kartusche mit dem sächsischen Wappen, oberhalb die Sonne als Herrschaftssymbol. Auf der Schulter sitzende, antikisierende Dame mit Blumenkorb als Flora bzw. schwebende Fama mit Posaune. Rücks. Wappen des russischen Kaiserreichs mit bekröntem Doppeladler, Zepter und Reichsapfel. Reiche Goldstaffage. Entw. nach Johann Joachim Kaendler, 1741. Minim. best.; Unw. rest.; Schwertermarke. H. 82,5 cm.
Derartige Prunkvasen waren Aufträge zu prestigeträchtigen Anlässen wie dem 25-jährigen Regierungsjubiläum von König Albert von Sachsen im Jahr 1898. Bezugnehmend auf ein Vergleichsstück mit Profilbildnis König Alberts (Porzellanslg., Staatliche Kunstslg. Dresden, Inv.-Nr. P. E. 7558 a, b) und seiner Initiale "A" auf dem Deckel lässt die Annahme zu, dass das "C" des Deckels dieser Vase auf seine Frau Carola von Wasa (1833 - 1907) hinweist. Zudem galt es mit der Prunkvase die wirtschaftliche Prosperität Sachsens und die künstlerische Könnerschaft zu veranschaulichen. Es folgt der Tradition der luxuriösen Geschenkgaben Augusts des Starken, dessen Sohn August III.1741 ein fünfteiliges Ensemble mit vier Elementvasen als Huldigung auf die Regentschaft von König Ludwig XV. herstellen ließ. Dieses wurde als Geschenk an den französischen König Ludwig XV. in Auftrag gegeben, um die diplomatischen Beziehungen zu Frankreich zu stärken.
Vgl. Kat. Kunst oder Kommerz?, Meissener Porzellan im 19. Jh., 70-74, Abb. 23.; Loesch, Kat. The porcelain cabinet, Abb. 2, 4; Staatliche Kunstsammlungen in Dresden, Porzellansammlung, Inv.-Nr. PE 107a.
A monumental porcelain vase with portrait of King Albert of Saxony. Prestigious showpiece probably for the 25th anniversary of his reign. Modelled by J. J. Kaendler in 1741. Minor chipped. Insignificantly restored. Crossed swords mark.
Meissen. Ende 19. Jh.
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