ID 71235
Los 20 | Ernst, Max (1891 Brühl - 1976 Paris). Où naissent les caprices
Schätzwert
€ 70 000 – 100 000
Provenienz:
- Edouard Loeb, Paris
- Galerie G.J. Scherpel, Bussum/Niederlande
- Hauswedell & Nolte, Hamburg 9.6.2000, Lot 1392 mit Farbabb.
- Unternehmenssammlung Deutschland
Ausstellungen:
- Galerie Lucie Weill, Paris 1961
- Kunsthaus Meyenburg, Nordhausen 2017
Literatur:
Spies, Werner: Max Ernst - Oeuvre-Katalog, Werke 1954-1963, Houston, TEX/Köln 1998, WVZ.-Nr. 3366 mit s/w Abb. (Hier angegeben: Öl auf Holz)
"Wo sind die Launen geboren" ... Beim Betrachten dieses Kleinods von Max Ernst werden vielfältige Assoziationen wach. Jeder von uns wird im Dargestellten etwa anderes sehen und auch wir selbst werden je nach unserer Gemütsverfassung vielleicht etwas Unterschiedliches entdecken. Letztendlich ist eine bestimmte Deutung nicht möglich, sie ist vom Künstler auch gar nicht gewollt. Ausdrücklich weist er darauf hin, dass wir seine Werke interpretieren können wie wir mögen, jedoch solle dies nicht auf eine rationale Weise geschehen, denn damit würden sie entschärft. So wie wir in einer formlosen Wolke am Himmel etwa ein Gesicht und dann ein Tier oder eine Pflanze projizieren können, so will Ernst in seiner Kunst die Ambivalenz der Naturerscheinungen aufspüren. Ständig sucht er nach der verborgenen Widersprüchlichkeit hinter dem Prinzip der Identität eines Wesens oder eines Gegenstandes - nichts ist für ihn endgültig und abgeschlossen. Demzufolge entzieht er auch seine Bildwelt dem definitiven, autoritären, einmal gefällten Urteil. Aus dieser Zerbrechlichkeit und Wandelbarkeit schöpft er die Poesie seiner rätselhaften Werke.
In den phantastischen Darstellungen bezieht Ernst die Doppeldeutigkeit nicht nur auf die inhaltliche Ebene. Von Beginn an schließt er die künstlerischen Techniken mit ein. Er experimentiert mit ihnen in großer Offenheit, wobei er stets von vorgefundenen banalen Dingen ausgeht. Diese inspirieren ihn zu immer neuen Konstellationen und regen ihn zu noch unbekannten Vorgehensweisen an. Eine solche Technik ist die Grattage, die er in Abwandlung der Frottage für die Malerei entwickelTiefe: So trägt er bei unserem Gemälde zunächst eine blaue Farbschicht auf den Malgrund. Unter diesem legt er dann einen Gegenstand mit strukturierter Oberfläche, um die herausgedrückten Partien abzuschaben. Darüber legt er mit einem Rakel dickere oder dünnere blaue Schichten auf und trägt diese dann mit einem Malmesser ab, sodass das Weiß des Malträgers durchscheint. Dies tut er intuitiv oder bewusst unter mal schwachem, mal stärkerem Druck seiner Hand, wobei er den Zufall nicht außer Acht lässt. Abschließend arbeitet er die so gewonnenen Strukturen mit dem Pinsel nach und setzt den leuchtend gelben Akzent.
Auf diese Weise erforscht Ernst das Geheimnis, das in den Dingen und Texturen selbst steckt und das sie bei den unvorhergesehenen Begegnungen und Verschmelzungen zueinander führt. Dabei gibt er den Strukturen nie allein einen abstrakten Sinn. Sie bleiben immer an das Gegenständliche gebunden und enthalten damit etwas von der Wirklichkeit. Was er entstehen lässt, ist eine grandiose Vorstellung einer möglichen aber unbetretbaren Welt, hierin drückt sich sein Naturgefühl am stärksten aus. Aber, wie schon erwähnt, er schildert keinen Endzustand. Er stellt vielmehr einen Ausgangspunkt dar. Denn erst bei der Betrachtung beginnt sich in uns das malerische Ergebnis zu entfalten und zu wirken. Als aktiver Schöpfer ist der Künstler in den Hintergrund getreten; er bleibt lediglich die kontrollierende und kritisch überwachende Instanz, die behutsam unser Seherlebnis lenkt
Kategorie des Auktionshauses: | Moderne Gemälde, Zeichnungen, Aquarelle |
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