Friedrich Kallmorgen. Der Blumenmarkt in Karlsruhe

Schätzwert
€ 10 000 – 15 000
AuktionsdatumClassic
17.05.2024 18:00UTC +02:00
Aufgeld 29%
Auctioneer
VAN HAM Kunstauktionen GmbH
Veranstaltungsort
Deutschland, Köln
ID 1208175
Los 1192 | Friedrich Kallmorgen. Der Blumenmarkt in Karlsruhe
KALLMORGEN, FRIEDRICH1856 Altona - 1924 Grötzingen


Titel: "Der Blumenmarkt in Karlsruhe".
Datierung: 1887.
Technik: Öl auf Leinwand.
Maße: 46,5 x 73,5cm.
Bezeichnung: Signiert und datiert unten rechts: "Fr. Kallmorgen 1887 (Datierung übermalt)".
Rahmen: Rahmen.

Literatur:
Irene Eder: Friedrich Kallmorgen. Monographie und Werkverzeichnis der Gemälde und Druckgraphik, Karlsruhe 1991, WVZ-Nr. G.125.

Provenienz:
Privatbesitz, Deutschland, 1950 - 2017;
Privatbesitz, Schweiz, seit 2017.

1856 im damals noch dänischen Hamburg-Altona als Sohn eines Baumeisters geboren, erhält Friedrich Kallmorgen bereits im Alter von sechs Jahren ersten Zeichenunterricht bei seinem Onkel, dem Maler Theodor Kuchel. Nach vierjährigem Unterricht an der in Altona ansässigen Kunstgewerbeschule widersetzt er sich dem Wunsch seines Vaters, eine Architektenlaufbahn einzugehen. Schnell beschließt Kallmorgen, Maler zu werden und tritt 1875 in die Düsseldorfer Akademie ein, der damals führenden Lehranstalt für Landschaftsmalerei. Zunächst studiert er bei Andreas Müller und Ernst Degner, wechselt aber bereits im Folgejahr in die Landschaftsklasse Eugen Dücker.
Nach einer Studienreise mit C. F. Lessing wechselt Friedrich Kallmorgen 1877 an die Kunstakademie in Karlsruhe, einem weiteren Zentrum der Freilichtmalerei, um zunächst in der Landschaftsklasse bei Ernst Hildebrand und später bei Hans Frederik Gude zu studieren. Eine weitere Studienreise führt den Maler nach Blankenburg am Harz und in die Lüneburger Heide. Nach kurzem Aufenthalt in Berlin kehrt Kallmorgen erneut nach Karlsruhe zurück und setzt sein Studium bei Gustav Schönleber fort.
Zu Beginn der 1880er Jahre folgen weitere Studienreisen u.a. nach Norddeutschland, Holland, Frankreich, sowie Belgien, wobei dessen ausgeprägte Reisefreudigkeit bis zu seinem Lebensende anhält. Große Faszination übten dabei die Niederlande auf ihn aus. Malutensilien und Skizzenblock zählen dabei zu seinen stetigen Begleitern, um die auf den Reisen gewonnenen Impressionen in Ölstudien einzufangen. Sein Augenmerk liegt vor allem auf Landschafts- und Stadtimpressionen sowie Szenen aus dem Alltagsleben. Detailstudien von Schiffen, Dächern, Windmühlen und Pflanzen dienen ihm im Anschluss als Grundlage seiner Atelierbilder. Sein Oeuvre besticht mittels der auf den Reisen gewonnenen Impressionen vor allem durch die gekonnte Kombination von Genre- und Landschaftsdarstellungen. Wiederkehrend und bezeichnend für sein malerisches Werk sind der teilweise sehr aufgelöste Pinselstrich und der eindrucksvolle Einsatz des Kolorits.
Neben seinem Kernmetier widmete sich Friedrich Kallmorgen auch kunstpolitischen Aufgaben. 1889 gründet der Maler eine ländliche Künstlerkolonie in Grötzingen, aus der 1896 der sezessionistische Karlsruher Künstlerbund hervorgeht. In den Jahren zwischen 1890 und 1900 unternimmt er erneut zahlreiche Auslandsreisen u.a. nach Paris, Brüssel und Italien. 1901 wird Kallmorgen als Lehrer der Landschaftsklasse an die Berliner Kunstakademie berufen, dennoch bleibt er seiner badischen Heimat bis zu seinem Lebensende stets verbunden.
In eindrucksvoller Weise verbildlicht der Maler eine alltägliche Szenerie am Blumenmarkt in seiner Wahlheimat Karlsruhe. Der Schauplatz ist gesäumt von Baumkronen, durch welche fein akzentuierte Lichtreflexe auf das Geschehen fallen. Das Licht in Form von strahlenden Flecken scheint das Leitthema des Gemäldes zu sein. Mit feinen Pinselstrichen und einer leuchtenden Farbenvielfalt aus Rot-, Gelb-, Grün- und Weißtönen gibt der Maler die Impression gekonnt wieder. Bezeichnend ist hierbei vor allem die virtuose Behandlung des Lichts, die damit gänzlich in der Tradition des Malers steht.
Effektvoll gibt Kallmorgen hier eine alltägliche Szenerie am Blumenmarkt seiner Wahlheimat Karlsruhe wider. Der Schauplatz ist gesäumt von Baumkronen, durch welche fein akzentuierte Lichtreflexe auf das Geschehen fallen. Das Licht in Form von strahlenden Flecken scheint das Leitthema des Gemäldes zu sein. Mit feinen Pinselstrichen und einer leuchtenden Farbenvielfalt aus Rot-, Gelb-, Grün- und Weißtönen gibt der Maler die Impression gekonnt wieder. Bezeichnend ist hierbei vor allem die virtuose Behandlung des Lichts, die damit gänzlich in der Tradition des Malers steht.

Irene Eder beschreibt in Ihrem Werkverzeichnis die vorliegende Arbeit als signiert und mit 1887 datiert. Diese Datierung schimmert nun aber schwach unter einer Übermalung, die, wie uns die Restauratorinnen der "Gruppe Köln" versichern, nachträglich aufgetragen ist. Hierzu klärte uns der Vorbesitzer des Gemäldes auf, dass er in den 1990er Jahren zeitweilig im außereuropäischen Ausland ansässig war, dessen Bestimmungen die Ein- und Ausfuhr älterer Kunstwerke untersagte. Um Unannehmlichkeiten zu vermeiden, sah er sich veranlasst, die Datierung unkenntlich machen zu lassen.

Adresse der Versteigerung VAN HAM Kunstauktionen GmbH
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Deutschland
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