Gerhard Marcks

Los 754
08.09.2023 10:30UTC +01:00
Classic
Startpreis
€ 24 000
AuctioneerKunstauktionshaus Schloss Ahlden GmbH
VeranstaltungsortDeutschland, Ahlden(Aller)
Aufgeld25.0%
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ID 1004251
Los 754 | Gerhard Marcks
Schätzwert
€ 24 000 – 48 000
Gerhard Marcks
Gerhard Marcks (1889 Berlin - 1981 Burgbrohl/Eifel)
"Indianer mit Sohn", auch betitelt "Pablo und Pablito"
Bronze, braun patiniert, 1964. Künstler-Signet ("Phönix"). Gießerstempel "GUSS BATH RINTELN", nummeriert 3/8, Guss nach 1970. Wvz. Rudloff Nr. 820. Vollplastische Darstellung eines indigenen Mexikaners mit seinem Sohn auf einer blockhaften, rechteckigen Plinthe stehend; der Vater barfüßig in langer Hose mit hochgekrempelten Beinen und geöffnetem, den Oberkörper weitgehend freilassendem, kurzärmeligem Hemd, den Kopf leicht nach rechts gewandt und in die Ferne blickend; der sich zu ihm hochstreckende Sohn als Aktfigur zu seiner linken Seite, dem der Vater als Ausdruck von Fürsorge und elterlicher, beschützender Zuneigung seine Hand auf den Rücken legt. Die Bronze entstand nach einer Reise in die USA und Mexiko, als Marcks 1963 mit zahlreichen Zeichnungen und Aquarellen zurückkam. Diese zeigen Porträts und Studien der dortigen, ihn faszinierenden Menschen und bildeten die Basis für vier im Atelier entstandene Skulpturen. Darunter befanden sich auch zwei Figurengruppen von Eltern mit ihren Kindern, die Marcks unter den Titeln "Theresa und Theresita" (Wvz. Rudloff Nr. 819) bzw. "Pablo und Pablito" 1967 in einer Kunstausstellung in New York zeigte. Mit diesen spanischen Verkleinerungsformen wollte Marcks die familiäre Verbundenheit zwischen Eltern und Kindern zum Ausdruck bringen. Vermutlich wurde die Umbenennung der Skulpturen in "Indianer mit Kind" bzw. "Indianer mit Sohn" in einer Absprache mit seinem Galeristen vorgenommen, um die Motive für den damaligen Kunstmarkt attraktiver zu machen. Der Bildhauer, der in alten Sprachtraditionen aufgewachsen war, nutzte die Bezeichnung "Indianer" hierbei ausdrücklich nicht mit der Absicht, die indigene Bevölkerung Amerikas zu verunglimpfen. Marcks, der 1919-1924 am Bauhaus und danach bis 1933 an der Kunstschule Burg Giebichenstein in Halle/S. wirkte, gehört zu den bedeutendsten figürlich arbeitenden deutschen Bildhauern der Moderne. Diese große Plastik ist stilistisch und in der Intention repräsentativ für das Oeuvre von Marcks. Seine auf das Wesentliche in Form und Ausdruck komprimierten, menschlichen Einzelfiguren und Gruppen zeigen die Menschen in ihren natürlichen Bewegungen und Haltungen; nie wirken seine kraftvoll stilisierten Figuren heroisch oder pathetisch, sie spiegeln stattdessen in überzeitlicher Weise allgemeine menschliche Grundstimmungen, zuweilen auch eine gewisse Verhaltenheit wider. 1971 wurde das Gerhard-Marcks-Haus in Bremen eröffnet, das auch seinen künstlerischen Nachlass verwaltet. H. 97,5 cm.
Bisher unbekannter, von Rudloff nicht aufgeführter 4. Guss der Bronze. Nr. 1/8 befand sich laut Rudloff im Kunsthandel, Nr. 2/8 gelangte in das Gerhard Marcks-Haus nach Bremen, ein weiterer Guss (ohne Nummerierung) schenkte Marcks 1965 der Deutschen Botschaft in Mexiko.
Brown patinated bronze, 1964. Signed. Barth foundry stamp, numbered 3/8. Cast after 1970.
Adresse der Versteigerung Kunstauktionshaus Schloss Ahlden GmbH
Große Str. 1
29691 Ahlden(Aller)
Deutschland
Vorschau
08.09.2023
Telefon +49 5164 80100
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Aufgeld 25.0
NutzungsbedingungenNutzungsbedingungen
GeschäftszeitenGeschäftszeiten
Mo 13:00 – 17:00   
Di 13:00 – 17:00   
Mi 13:00 – 17:00   
Do 13:00 – 17:00   
Fr 13:00 – 17:00   
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