ID 1339386
Los 215 | Gerhard Marcks
Schätzwert
€ 100 000 – 200 000
Gerhard Marcks
(1889 Berlin - 1981 Burgbrohl/Eifel)
"Schreitender Jüngling". Originaltitel
Bronze, patiniert, 1960. Sign. ("Phönix"-Künstlersignet). Guss Barth, Berlin. Wvz. Rudloff 735. Eins von drei bekannten Exemplaren, Rudloff führt nur diesen vorliegenden "Guß I Kunsthandel" auf; zwei weitere Güsse befinden sich im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg (Inv.-Nr. Pl.O. 3122) und im Skulpturengarten der Bürgerschaft in Bremen. Marcks wurde in seinem Schaffen maßgeblich von der Archaik (ca. 700 bis 500 v. Chr.) beeinflusst. Auch in der überlebensgroßen, 201 cm hohen Plastik "Schreitender Jüngling", knüpfte Marcks bewusst an die antiken Kuroi der archaischen Plastik Griechenlands an - Aktstatuen junger Männer als erste griechische Großskulpturen. Seit seiner ersten Reise nach Griechenland im Jahr 1928, die ihn über München führte, bezeichnete er sich als "unbedingten Griechenlandverehrer". Auf dieser Reise studierte er außer den Kuroi im Nationalmuseum von Athen auch die zwei bekannten Exemplare der Münchener Glyptothek. Deren formal straff stilisierte Gestalten entsprachen mit ihrem strengen Aufbau bei ihrer ganz leichten Schrittstellung auch seinen eigenen Vorstellungen von der Tektonik einer Figur. Schon 1943 hatte Marcks die durch die Kuroi inspirierte Bronzestatue "Ver Sacrum" geschaffen (Wvz. Rudloff 427). Aufgefrischt wurden die Eindrücke von 1928 durch eine vierwöchige Griechenland-Reise im Herbst 1959, im Folgejahr 1960 setzte er nun auch das überlebensgroße Format der Kuroi im "Schreitenden Jüngling" um. Marcks gehört zu den bedeutendsten figürlich arbeitenden deutschen Bildhauern der Moderne. Seine auf das Wesentliche in Form und Ausdruck komprimierten Darstellungen zeigen die Menschen nie heroisch oder pathetisch, sie spiegeln stattdessen in überzeitlicher Weise allgemeine Grundstimmungen, zuweilen auch eine gewisse Verhaltenheit wider. 1919-1924/25 wirkte Marcks als Bauhaus-Meister und leitete die Bauhaus-Töpferei in Dornburg/Saale; 1925-1933 lehrte und arbeitete er an der Kunstschule Burg Giebichenstein in Halle/Saale. Im "Dritten Reich" gehörte Marcks zu den von den Nationalsozialisten überwiegend kritisch gesehenen Künstlern, 1937 wurden 86 Werke beschlagnahmt und zum Teil in der Ausstellung "Entartete Kunst" diffamiert. 1945 berief man Marcks an die Landeskunstschule Hamburg, seit 1950 arbeitete er freischaffend in Köln, 1955 wurde er Mitglied der Berliner Akademie der Künste. 1971 eröffnete das Gerhard-Marcks-Haus in Bremen. H. 201 cm.
Ausstellungen u. Lit. (in Auswahl): Kiel 1962 (Kunsthalle), "Deutsche Plastik der Gegenwart", Kat.-Nr. 54; Berlin 1963 (Akademie der Künste), "Rückblick und Gegenwart", Kat.-Nr. 316 (mit Abb.); Gerhard Marcks"; Günther Busch (Hrsg.): "Gerhard Marcks. Das plastische Werk", Wvz. von Martina Rudloff, Frankfurt, Berlin u. Wien 1977, Nr. 735.
Patinated bronze, 1960. Signed. Cast by Barth, Berlin. Catalogue raisonné no. 735. One of three known casts.
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