Gerhard Marcks

Los 648
03.09.2022 11:00UTC +01:00
Classic
Startpreis
€ 19 000
AuctioneerKunstauktionshaus Schloss Ahlden GmbH
VeranstaltungsortDeutschland, Ahlden(Aller)
Aufgeld25.0%
Archiv
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ID 801108
Los 648 | Gerhard Marcks
Schätzwert
€ 19 000 – 38 000
Gerhard Marcks
(1889 Berlin - 1981 Burgbrohl/Eifel)
"Torso Betula". Originaltitel
Bronze, dunkelbraun patiniert, 1938. Künstlersignet ("Phönix"). Gießerstempel "GUSS BARTH RINTELN" mit römischer Nummerierung "VII". Guss nach 1970 aus der von Marcks festgelegten, kleinen, autorisierten Auflage von 10 Exemplaren. Wvz. Rudloff 355a. Der Torso einer auf einer rechteckigen Plinthe in leichter Schreitstellung stehenden, jungen, schlanken Frau entstand in einer Zeit schwerer Bedrängnisse für Marcks, so dass Bronzegüsse erst nach 1945 zustande kamen. Schon 1933 war Marcks, der 1919-1924 am Bauhaus gewirkt hatte, als kommissarischer Direktor der Kunstschule Burg Giebichenstein in Halle/S. entlassen worden. 1936 wurde das gemeinsam mit Carl (Charles) Crodel gestaltete Musikzimmer der Burse zur Tulpe in Halle zerstört. 1937 begannen die systematischen NS-Plünderungsaktionen der ''Entarteten Kunst'' in Museen, öffentlichen Kunstsammlungen und in der Galerie Buchholz gegen Marcks, zu der 86 Werke gehörten. Der Künstler erhielt ein vorläufiges Ausstellungsverbot, oft Vorbote eines drohenden Arbeitsverbotes. Zwar konnte Marcks ab 1939 in einem neuen, eigenen Atelier in Berlin-Nikolassee arbeiten, doch fiel es bereits 1943 mit zahlreichen seiner Werke dem II. Weltkrieg zum Opfer. Das künstlerische Credo brachte Marcks selbst prägnant zum Ausdruck: ''Plastik ist eine Sache der Gewichte und Proportionen, dem Chaos des Lebens abgerungene Form. Da gibt's nichts 'Neues'." So steht auch dieser Torso wie viele seiner weiblichen Statuen in ihrem Ausdruck nach in der Tradition der archaischen Plastik. Vorausgegangen war eine Griechenland-Reise 1928, die zum prägenden Schlüsselerlebnis für sein weiteres Skulpturenverständnis wurde. Zur gleichen Zeit hatte Marcks die Bronze als bevorzugtes Material seiner in sich selbst ruhenden, menschlichen Plastiken entdeckt, die von einem überzeitlichen Ausdruck fern von jeglichem Pathos sind. H. 83.5 cm.
Dark brown patinated bronze, 1938. Artist's sign., numbered in Roman numerals "VII" (from a small edition of 10). Foundry stamp "GUSS BARTH RINTELN". Cast after 1970.
Adresse der Versteigerung Kunstauktionshaus Schloss Ahlden GmbH
Große Str. 1
29691 Ahlden(Aller)
Deutschland
Vorschau
28.08.2022 – 01.09.2022
Telefon +49 5164 80100
E-Mail
Aufgeld 25.0
NutzungsbedingungenNutzungsbedingungen
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