Großer Baum der Zuflucht (Tshog shing)

Los 95
23.06.2021 09:30UTC +01:00
Classic
Verkauft
€ 2 600
AuctioneerNagel Auktionen GmbH
VeranstaltungsortDeutschland, Stuttgart
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ID 563420
Los 95 | Großer Baum der Zuflucht (Tshog shing)
Schätzwert
€ 2 500 – 3 500
Großer Baum der Zuflucht (Tshog shing). Tibet, 19. Jahrhundert. 88 x 65 cm (160 x 112cm). "Tempera und Gold auf Baumwollgewebe, originale Brokateinfassung. Dieses außergewöhnliche und beeindruckende Tempelbild in ansprechenden Farben, zeigt den aus dem kosmischen Meer entstandenen unermesslichen Wunschbaum, der reichlich mit Früchten geschmückt ist, die hier die Form von Buddhas und veschiedenen lamaistischen Gottheiten haben. In der Baumkrone thront der Wurzellama, der hier die Gestalt eines Gelbmützen-Lama (Tsongkhapa?) hat. In der linken Hand hat der Patriarch eine Almosenschale, die rechte zeigt die Mudra der Lehrverkündigung. Links und rechts seiner Schultern ranken zwei blaue Utpalablüten auf denen sich seine Attribute - Vajra und Glocke - befinden. In seinem Herzzentrum erscheint der Buddha Shakyamuni, der historische Buddha, und in dessen Herzen der blaue Adibuddha Vajradhara mit seiner Partnerin. Vor dem Lama befinden sich Lamas der Überlieferungslinie. Unter dem Wurzellama erscheinen ringförmig angeordnet, zehn Klassen von Buddhas und lamaistischen Gottheiten, die die unterschiedlichen Grade des im Vajrayana-Buddhismus vermittelten Wissens symbolisieren. Die auf diesen Stufen angeordneten "Heilsfreunde“ sind als Vertreter ihrer Klassen anzusehen. Man kann in diesem Zufluchtsbaum zwei Arten von für die Erleuchtung hilfreichen Wesen unterscheiden: 1. Auf den sechs unteren Blütenringen die Buddhas, Bodhisattvas und Beschützer. 2. Auf den obersten vier Ringen die tantrischen Gottheiten, die als eine bildliche Darstellung des in den Tantas gelehrten Wissens zu verstehen sind. Auf dem untersten Ring sind die Dharmapalas, die die "Lehre“ schützen und dem Meditierenden dienen, indem sie Hindernisse beseitigen. In dem zweiten Blütenring verweilen die Achtzehn Arhats . Auf dem dritten Ring zeigen sich die Acht Bodhisattvas die „Acht großen Söhne“ oder Nachfolger Buddhas. Auf dem nächstoberen, dem vierten Blütenring befinden sich die Zwölf Pratyekabuddhas , die aus eigener Kraft einen niedrigeren Grad der Erleuchtung erlangt haben, aber nicht zum Wohle aller Lebewesen die Lehre verkündet haben. Die nächsten Ringe nehmen die „Fünfunddreißig Reinigenden Buddhas“ ein. Die auf den vier obersten Ringen verweilenden Gottheiten sind, als bildliche Darstellungen des in den Tantras gelehrten Wissens anzusehen und können für den Meditierenden auch als Yidam fungieren. Unten vor dem Baum sieht man die vier Lokapalas, sowie die "Acht Glückszeichen“. Ferner ist in der unteren rechten Ecke ein Meditierender vor einem Tempel abgebildet, der dem "Feld der Ansammlung" ein Mandala-Opfer mit dem Weltberg Meru darbringt. Dieser Weltenberg ist in voller Größe vor ihm abgebildet. In der gegenüberliegenden Ecke ist der Palast eines Weltenherrschers (Chakravartin) abgebildet, mit seinen Sieben Glückssymbolen. Links und rechts neben dem Stamm des Wunderbaumes befinden sich weitere Glückssymbole. Auf der rechten und linken Seite des Wurzellamas finden sich in Wolken gehüllt zwei Gruppen von Lamas, die jeweils einen Bodhisattva umgeben. Es handelt sich dabei um die Sukzessionslinien zweier sich auf den ersten Blick widersprechender Lehrrichtungen buddhistischer Philosophie, d.h. zweier verschiedener Wege zur Erleuchtung. Auf der rechten Seite ist die Yogacara-Schule abgebildet, die lehrt, daß alle augenscheinlich verschiedenartigen Dinge von der "Einen Leere“ durchdrungen werden. Auf der linken Seite des Wurzellamas, befindet sich die Sukzessionslinie der Madhyamika Schule, d.h. die Reihe derer, die den mittleren Weg zwischen den Extremen geht. In ihrer Mitte erscheint der Bodhisattva Manjushri. Im himmlischen Bereich in Wolken gehüllt befindet sich die Darstellung der direkten Übertragung mit Buddha Vajradhara und seiner Partnerin, darunter der Weisheitsbodhisattva Manjushri und unter ihm der Bergründer der Gelugpa-Schule - Tsong khapa (1357-1419). Zahlreiche opferbringende, himmlische Wesen sind im himmlischen Raum, von Wolken getragen, verteilt."
Adresse der Versteigerung Nagel Auktionen GmbH
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19.06.2021 – 22.06.2021
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