ID 909789
Los 42 | ITALIENISCHES VIRGINAL VON BAPTISTA CARGNONUS SALODIJ, SALO 1682
Das Virginal von Baptista Cargnonus Salodij besitzt äußerlich eine unkaschierte Patina. Die Fassung ist offenbar noch original erhalten, in grün-bläulicher Farbgebung.
Signiert ist das Instrument in „false-inner-outer“-Konstruktionsweise mit „Baptista Cargnonus Salodij MDCLXXXII“ über der Klaviatur.
Bei der Restaurierung durch Bernhard von Tucher wurde äußerste Sorgfalt daraufgelegt, möglichst viel der originalen Substanz zu erhalten, jedoch eine zuverlässige Spielbarkeit zu erreichen. Die Springer sind neu, einige historische sind separat noch vorhanden.
Die Klaviatur (C-f3 [C, D, E, F, G, A-f3 als kurze Oktav]) ist teilweise mit Tonbuchstaben auf den Tasten versehen. Es finden sich einige neue Tastenfronten; das Stichmaß beträgt 51,4cm. Aktuell ist das Instrument mit Federkielen bestückt.
An der Unterseite der Tasten der tiefsten Oktave und am Unterboden des Instruments sind Hinweise auf ein ehemals angehängtes Pedal sichtbar.
Die c2-Länge beträgt 318mm, die f2-Länge beträgt 247mm.
Abmessungen des Instruments:
Länge: 1512mm
Breite: 475mm
Gesamthöhe: 877mm
Korpushöhe: 200mm
Dieses Instrument hat eine außergewöhnliche Geschichte, welche auch den äußeren Zustand erklärt.
Als Prof. Dr. R. Ewerhart in Norditalien im Bereich der südlichen Alpenausläufer auf der Suche nach neuen Exponaten für seine Sammlung ein Antiquitätengeschäft (ein, auf die Straße gestellter alter Stuhl am Straßenrand signalisierte, dass hier Antiquitäten verkauft wurden) besuchte, konnte er ein Gespräch zwischen dem Ladenbesitzer und einem Kunden mithören, bei welchem dem Geschäftsmann ein altes Klavier in einer Kiste angeboten wurde. Dieses diente als Futterkiste für die Hühner. Nach einem kurzen Gespräch wurde vereinbart, dass der Besitzer diese Futterkiste am nächsten Tag in den Antiquitätenladen bringen würde und diese von Herrn Ewerhart begutachtet werde. Die genauen Verkaufsmodalitäten sind nicht bekannt, jedenfalls fand das Virginal den Weg aus dem Hühnerstall in die Sammlung.
Von Baptista Cargnonus Salodij sind bisher drei weitere Instrumente bekannt:
Italien, Bologna, Collezione Giulini: Virginal, Baptista Carenonus Salodij, 1700,
Italien, Rom, Museo strumenti musicali: Virginal, Baptista Cargnonus Salodij, 1695,
USA, New York, Florence & Herbert Irving Cembalo, Baptista Cargnonus Salodiensis, 1689.
Dieses Virginal von 1682 ist bislang das älteste bekannte dieses Erbauers.
Ein ausführlicher Restaurierungsbericht wird mitgeliefert.
ITALIAN VIRGINAL BY BAPTISTA CARGNONUS SALODIJ, SALO 1682
The virginal of Baptista Cargnonus Salodij has an unaltered patina on the outside. The original green-bluish version is apparently still preserved.
The instrument is signed "Baptista Cargnonus Salodij MDCLXXXII" above the keyboard. It was built in a false-inner-outer construction.
During the restoration by Bernhard von Tucher, extreme care was taken to preserve as much of the original substance as possible, but to achieve reliable playability. The jumpers are new, some historical ones are still present separately.
The keyboard (C-f3 [C, D, E, F, G, A-f3 as short octave]) has in parts tone letters on the keys. There are some new key fronts. The 3-octave-span is 51.4cm. Currently the instrument is equipped with quills.
Underneath the keys of the lowest octave as well as under the bottom board of the instrument there are visible traces of a previous pedal.
The c2-scale is 318mm, the f2-scale is 247mm.
Dimensions of the instrument:
Length: 1512mm
Width: 475mm
Total height: 877mm
Body height: 200mm
This instrument has an extraordinary history, which also explains its external condition.
When Prof. Dr. R. Ewerhart visited an antique shop in nothern Italiy in the area of the southern foothills of the Alps in search of new exhibits for his collection (an old chair placed on the side of the road showed that antiques were being sold here), he overheard a conversation between the shop owner and a customer during which the shop owner was offered an old piano in a box. This served as a feed box for chicken. After a short conversation, it was agreed that the owner would bring this feed box to the antique shop on the next day and that it would be examined by Mr. Ewerhart. The exact modalities of the sale are not known, but in any case, the virginal found its way from the henhouse to the collection.
Three other instruments by Baptista Cargnonus Salodiensis are known so far:
Italy, Bologna, Collezione Giulini: Virginal, Baptista Carenonus Salodij, 1700,
Italy, Rome, Museo strumenti musicali: Virginal, Baptista Cargnonus Salodij, 1695,
USA, New York, Florence & Herbert Irving Harpsichord, Baptista Cargnonus Salodiensis, 1689.
The presented virginal from 1682 is so far the oldest known by this maker.
A detailed restoration report is included.
| Kategorie des Auktionshauses: | Musikinstrumente und Zubehör |
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