Jan Brueghel (Breughel) der Jüngere

Startpreis
€ 85 000
AuktionsdatumClassic
05.09.2021 11:00UTC +02:00
Auctioneer
Kunstauktionshaus Schloss Ahlden GmbH
Veranstaltungsort
Deutschland, Ahlden(Aller)
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ID 596561
Los 1614 | Jan Brueghel (Breughel) der Jüngere
(1601 Antwerpen - 1678 ebenda) Paradieslandschaft mit Erschaffung des Adam Brueghel schildert das Paradies als eine weite, morgendliche, baumbestandene Landschaft, die von diversen, aus den unterschiedlichsten, nördlichen und südlichen Weltregionen stammenden Tierarten belebt ist - darunter Kronenkranich, Damhirsch, Rentier, Pelikan, Leoparden, Meerschweinchen, Hund und Katze, Kamel, Nashorn und Strauße. In diese komponierte er auf der rechten Bildseite im Mittelgrund die Erschaffung Adams durch Gottvater. Laut Gutachten von Dr. Klaus Ertz hat Jan Brueghel der Jüngere die gesamte Komposition einschließlich der Tiere und beiden Figuren gegen Ende der 1620er Jahre in Antwerpen gemalt. Das sehr gut erhaltene Tafelbild besticht durch den frischen und leuchtenden Eindruck der in lasierender und fein-pastoser Malerei aufgetragenen Farben sowie durch die malerische Qualität der überaus lebendig und naturnah geschilderten Tiere. Religiöse Themen aus dem Alten und Neuen Testament gehörten zum festen Repertoire des Malers. Brueghel schuf mehrere Werkreihen und Zyklen mit Paradieslandschaften, zu denen auch dieses Gemälde gehört. Während das Motiv der sich balgenden Leoparden und das hier friedlich nebeneinander ruhende antagonistische Paar Hund und Katze mehrfach im Oeuvre Breughels vorkommt, ist die Darstellung eines Rentiers höchst außergewöhnlich und einzigartig. Auch in der europäischen Grafik und Malerei des 16. und 17. Jahrhunders, zumal vor der Entstehungszeit dieses Gemäldes, gehören Rentierdarstellungen zu den absoluten Seltenheiten. Es handelt sich um eine der frühesten Darstellungen dieser Spezies - vor Brueghel hat nur der weitgereiste Joris Hoefnagel (1542 - 1600) ein Rentier dargestellt, wie ein 1575-1585 entstandenes Aquarell aus dem Besitz Kaiser Rudolf II. belegt. Brueghel war sich zweifellos der Ausgefallenheit des exotischen Motivs bewusst, das deshalb neben dem Leopardenpaar auch die Szenerie im Vordergrund dominiert. Der große Realismus der Darstellung spricht dafür, dass Brueghel das außerhalb Skandinaviens überaus rare Tier in eigener Anschauung selbst gesehen und studiert hat. Rentiere waren in aristokratischen Tiergärten der Renaissance und des Barock zwar begehrte Sammel- und Schauobjekte, vermochten sich dem mitteleuropäischen Klima und den damaligen Haltungsbedingungen jedoch nur schlecht anzupassen und gingen nicht selten rasch ein. Brueghel dürfte das im Gemälde geschilderte Rentier in der berühmten Menagerie des Brüsseler Schlossparks gesehen haben, das eine der bedeutendsten Sammlungen exotischer Tiere in Europa beherbergte und in der bereits sein Vater Jan Brueghel d. Ä. Tierstudien für dessen Paradieslandschaften betrieben hatte. Als Auftraggeber des Gemäldes ist ein hochgestelltes Mitglied des Hofes anzunehmen, der wie Rudolf II., Hoefnagel und Brueghel selbst vom Rentier fasziniert war und die in der flämischen Malerei des 17. Jahrhunders einzigartige Darstellung dieses seltenen Tieres gewünscht haben dürfte. Öl/Eichenholztafel, parkettiert. 33,5 cm x 46,3 cm. Rahmen. Beigefügt: Gutachten von Dr. Klaus Ertz, 11.03.2017. Literatur: Klaus Ertz "Jan Brueghel der Jüngere", Freren 1984, S. 269-297, Nr. 86-125 (weitere Paradieslandschaften). /P/Provenienz: Ehemals in der Sammlung des Grafen Philipp Karl Wilhelm Michael von Seinsheim (1713 - 1761), Dompropst zu Speyer, Domherr zu Köln, Salzburg und Bamberg. Oil on cradled oak panel. Accompanied by an expertise from Dr. Klaus Ertz, 11th of March 2017.
Adresse der Versteigerung Kunstauktionshaus Schloss Ahlden GmbH
Große Str. 1
29691 Ahlden(Aller)
Deutschland
Vorschau
22.08.2021 – 02.09.2021
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