Jan Brueghel der Jüngere und Victor Wolfvoet der Jüngere

Los 1705
08.05.2022 11:00UTC +01:00
Classic
Startpreis
€ 65 000
AuctioneerKunstauktionshaus Schloss Ahlden GmbH
VeranstaltungsortDeutschland, Ahlden(Aller)
Aufgeld25.0%
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ID 747329
Los 1705 | Jan Brueghel der Jüngere und Victor Wolfvoet der Jüngere
Jan Brueghel der Jüngere und Victor Wolfvoet der Jüngere (1601 Antwerpen - 1678 ebenda bzw. 1612 Antwerpen - 1652 ebenda)"Noli me tangere"Um 1650 in Antwerpen entstandenes, großformatiges Werk, wobei Jan Brueghel die Landschaft, Tiere, Blumen und Früchte malte, Victor Wolfvoet hingegen die beiden Figuren von Christus und Magdalena. Komponiert ist die Szene aus dem Johannes-Evangelium in eine arkadische, leicht bergige, baumbestandene Landschaft. Im Vordergrund ist der auferstandene Christus als stehender Gärtner in einem weißen Gewand und rotem Mantel dargestellt, der einen Spaten in der linken Hand hält, während er mit der rechten, erhobenen Hand zum Himmel deutet. Im Garten wachsen in üppiger Weise verschiedenste Blumen und Früchte, die vor den beiden Figuren stilllebenartig am Boden ausgebreitet sind; zur linken Seite hin wird das Gemälde durch einen hoch aufragenden Baum mit Früchten sowie einen von einem Entenpaar belebten Brunnen flankiert, auf dessen Wangen zwei Kübel mit Orangenbäumchen bzw. südländischer Pflanze sowie ein Korb mit Südfrüchten platziert sind. Vor dem Auferstandenen kniet ehrerbietig Maria Magdalena mit offenem, goldgelbem Haar und korrespondierendem Umhang. Brueghel und Wolfvoet geben in der Szene den Moment des Erkennens wider, als Maria Magdalena ihn berühren will, jedoch von Christus mit den Worten "Rühre mich nicht an (Noli me tangere)! Denn ich bin noch nicht aufgefahren zum Vater" (Joh. 20, 14-18) abgewehrt wird. Da sie von Christus aufgefordert wird, die Jünger zu informieren, wurde Maria Magdalena zugleich zur ersten Zeugin und Verkünderin der Auferstehung Christi. Das insgesamt gut erhaltene Gemälde zeigt das für Jan Brueghel d. J. charakteristische, kräftige Kolorit, das Wolfvoet in den Gewändern aufgriff, wodurch Landschaft und Figuren eine Einheit bilden. Jan Brueghel d. J. schuf eine Werkreihe von "Noli me tangere"-Gemälden, wozu auch eine weitere Version des vorliegenden Gemäldes gehört, die sich im Musée des Beaux-Arts de Nancy (Inv.-Nr. 87.8.1) befindet. Da er, wie bereits sein Vater Jan Brueghel d. Ä., keine großen mythologischen oder christlichen Figuren malen konnte, war auch Jan Brueghel d. J. hierbei auf die Zusammenarbeit mit anderen Künstlern angewiesen, so dass Christus und Maria Magdalena von begabten Künstlern wie Hendrik van Balen und Malern aus dem Umkreis von Rubens, wie Victor Wolfvoet d. J. und Jacob Jordaens, stammen. Die kongeniale Zusammenarbeit zweier oder mehrerer Künstler war insbesondere in der 1. Hälfte ein häufiges Phänomen in der flämischen Malerei. Für eine Datierung um 1650 spricht der gereifte, temperamentvolle Duktus im Anteil Jan Brueghels und der durch Peter Paul Rubens beeinflusste Figurenstil Wolfvoets, von dem angenommen wird, dass er bei Rubens lernte. Öl/Lwd.; 142 cm x 185 cm. Rahmen.Beigefügt: Gutachten von Dr. Klaus Ertz, 07.03.2022.Oil on canvas. Accompanied by an expertise from Dr. Klaus Ertz, 7th of March 2022.
Adresse der Versteigerung Kunstauktionshaus Schloss Ahlden GmbH
Große Str. 1
29691 Ahlden(Aller)
Deutschland
Vorschau
24.04.2022 – 05.05.2022
Telefon +49 5164 80100
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