Johann Georg Bergmüller, nach gestochen und verlegt bei Joseph Sebastian und Johann Baptist Klauber in Augsburg

Schätzwert
€ 1 500 – 1 800
AuktionsdatumClassic
25.09.2024 14:00UTC +02:00
Aufgeld 30%
Auctioneer
Kunstauktionshaus Neumeister
Veranstaltungsort
Deutschland, München
ID 1293529
Los 216 | Johann Georg Bergmüller, nach gestochen und verlegt bei Joseph Sebastian und Johann Baptist Klauber in Augsburg
Das Gnadenbild von Steinhausen
Thesenblatt. Schabkunstblatt auf Bütten. 130 x 74,5 cm (die Radierung), 134,8 x 79,5 cm (Blattgröße) cm. Auf Bütten aufgezogen. Alt mit Leinwand hinterlegt. Rest., besch., fleckig. Rahmen besch. (146 x 90 cm).

"Thesenblätter sind großformatige Druckgrafiken, die anlässlich des Erwerbs einesakademischen Titels bei einer feierlichen Disputation an einer Lehranstalt zur Verwendung kamen, besonders häufig bei den Jesuiten. Sie dienten als Ankündigung für den Festakt und wurden Patronen, Professoren, Kommilitonen und befreundeten Institutionen zugestellt bzw. an diese verschickt. Die Thesenblätter bestehen in der Regel aus zwei Teilen: einem Bildteil oben und einem Thesenteil bzw. einer Thesenleiste unten. In der Thesenleiste sind Ort und Zeit der Disputation, die Namen des oder der Defendenten, der Name sowie der Rang des Lehrers bzw. Prüfers (Präses), der Name des Patrons und/oder eines Gönners, dem das Blatt gewidmet ist, und die Thesen, die es zu verteidigen galt, genannt." (Bauer / Epple, s. u., [S. 10]).

Dargestellt ist in unserem Fall die Verehrung des gotischen Gnadenbildes in Steinhausen (Bad Schussenried, Oberschwaben). Diese Pietà wird von vier römischen Katakombenheiligen verehrt, deren (vermeintliche) Gebeine die Reichsabtei Ochsenhausen 1624 und 1691 erhielt: Dargestellt sind von links unten (im Uhrzeigersinn) die Hll. Innocentius, Emerentia, Maximus und Justina. Die "Heiligen Leiber" werden in Ochsenhausen bis heute verehrt.

Ein Engel präsentiert den Klosterplan Ochsenhausens, darunter hält ein Putto einen Schild mit dem Wappen des 25. Ochsenhausener Reichsabtes Benedikt Denzel (Abt von 1737 bis zu seinem Tod 1767). Im Himmel sind die Arma Christi dargestellt, links oben sind Gottvater und die Heilig-Geist-Taube zu sehen.

In der linken Kartusche der Thesenleiste findet sich der Name des Reichsabtes Benedikt Denzel als Patron und Vorsitzender der Kommission, als Praeses wird P. Augustinus Igel genannt. Danach werden die Namen gleich mehrerer "Defendenten", nämlich der Fratres Josephus Scheitle, Pancratius Welz, Columbanus Diringer, Edmundus Handschue und Romualdus Weltin aufgezählt.

Bislang war das vorliegende Thesenblatt nur ohne die Thesenleiste bekannt. Über die Rechnungsbücher Ochsenhausens für die Jahre 1744 und 1745 erschließt sich, dass die Gebrüder Klauber eine Bestellung über 300 Exemplare dieses Thesenblattes "representierend B. V. Dolorosam Steinhusana et quatrua nostros Patronos" erhielten (zitiert nach Bauer / Epple, s. u., [S. 347]).

Vgl. Bauer, Markus / Epple, Alois, Johann Georg Bergmüller - Druckgrafik. Teil 1: Thesenblätter. Norderstedt 2021 (E-Book), [S. 347 f.], Kat.-Nr. Th 93 (mit Abb.).
Adresse der Versteigerung Kunstauktionshaus Neumeister
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