Junge Ziegenhirtin

Verkauft
€ 28 000
Auktionsdatum Classic
05.12.2019 11:00 UTC +01:00
Auctioneer
VAN HAM Kunstauktionen GmbH
Veranstaltungsort
Deutschland, Köln
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ID 263660
Los 2042 | Junge Ziegenhirtin
China. Datiert 1991. Öl auf Leinwand. 69 x 56,5cm. Die junge Frau, deren Kleidung deutlich zeigt, dass sie nicht verheiratet ist, steht vor dem Gatter des Pferchs. Dahinter die höhere Mauer um ein Anwesen mit Bäumen in frischem Laub. Sie ist in einen langen Faltenrock mit blauen und braunen Bändern gekleidet, kombiniert mit einem Oberteil mit Verschluss auf der rechten Schulter und einem bestickten Kragen. Sie trägt eine kleine Kopfbedeckung, dazu Schmuck an den Ohren, den Handgelenken und eine Halskette. Die junge Frau hat den Blick gesenkt und ihr Gesicht hat einen gelassenen Ausdruck. An einer langen Leine hält sie eine junge, schwarz-weiß gefleckte Ziege. Signatur: Cong Lin. 1991 (rechts unten). Holzrahmen 82 x 69,5cm. Rahmung im Juli 1991 bei Kunsthandlung TH. HÜLSMEIER, Osnabrück. Rückwärtig Aufkleber. Zustand A/B. Provenienz:-Norddeutsche Privatsammlung. Seit 1991 im Familienbesitz.Das Volk der Yi, eine der 55 Minderheiten Chinas, lebt in gebirgigen Gegenden der Provinzen Sichuan, Yunnan und Guizhou. Neben einer eigenen Sprache, wie auch Ideogrammen, pflegen sie ihre Trachten, zu denen weite, gefältelte Röcke gehören und mit Indigo tief dunkelblau gefärbte Jacken. Cheng Conglin, geboren in Chengdu/Sichuan, studierte Ölmalerei in den 70er und 80er Jahren am Institut der Schönen Künste Sichuan, wo er später auch als Professor tätig war, und an der zentralen Kunstakademie Chinas. Auf Einladung des Centre national des arts plastiques war er 1986 zu Gast in Frankreich. In der Zeit von 1987 bis 1990 lehrte er als Gastprofessor an der Universität Osnabrück. Von 1984 bis 1990 arbeitete er an den beiden außerordentlich großen und beeindruckenden Zyklen 'Hochzeits- und Trauerfeier der Yi', die vom 24. Mai bis 7. Juni 1992 in der Kunsthalle Dominikanerkirche, Osnabrück zusammen mit anderen Werken ausgestellt wurden.In der Zeit der Kulturrevolution und auch bereits davor diente Kunst meist propagandistischen Zwecken unter der obersten kulturellen Maxime: "Kunst im Dienste der Politik". Nach dem Ende der Kulturrevolution 1976 veränderte sich die politische Lage und auch die Situation der Künstler. Ein lange unterdrückter Freiheitsdrang brach sich überall Bahn. Zahlreiche Künstler beschäftigten sich mit den Geschehnissen dieser außergewöhnlichen Epoche. In vielen Kunstwerken dieser Zeit wird die Bewusstwerdung über den Fanatismus und die Gewalt, die an Menschen ausgeübt worden war, sichtbar. Es wird klar, dass die Dargestellten nicht mehr heroische Vorstellungen und Ideen verkörpern. Sie werden als Individuen portraitiert und ihre Gefühle sind ablesbar. Oft jedoch herrscht eine melancholische Stimmung, die Menschen sind in sich gekehrt und die Farbgebung wirkt düster, manchmal fast monochrom. Ende der 1970er Jahre entstand die 'Narbenkunst', die eine der wichtigsten Strömungen der chinesischen zeitgenössischen Kunst darstellt. Die Bezeichnung leitet sich von einer 1978 veröffentlichten Erzählung mit dem Titel 'Narben' ab. Cheng gilt neben Zhang Hongnian, Luo Zhongli, Gao Xiaohua unter anderem als bedeutender Vertreter dieser Stilrichtung. Das Gemälde "Junge Ziegenhirtin" steht für eine etwas spätere Phase, in der sich Cheng mit der Darstellung von Menschen des Yi-Volks in Liangshan/Sichuan beschäftigte. Die Bilder stehen unter dem Einfluss des Impressionismus. Sie zeigen flüchtige Momentaufnahmen, in denen das Licht und die atmosphärischen Bedingungen einen wichtigen Teil der Darstellung bilden. Insgesamt vermittelt das Bild große Lebendigkeit und Tiefe, einerseits durch gekonnte Schattierungen, andererseits aber auch in chinesischer Maltradition durch die Staffelung der Personen, der Mauer, der Bäume und des Hauses
Adresse der Versteigerung VAN HAM Kunstauktionen GmbH
Hitzelerstr. 2
50968 Köln
Deutschland
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30.11.2019 – 04.12.2019
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