ID 1436069
Los 232 | Karl Hofer. Tessiner Landschaft
Schätzwert
€ 25 000 – 35 000
HOFER, KARL
1878 Karlsruhe - 1955 Berlin

Titel: Tessiner Landschaft.
Datierung: 1935.

. Technik: Öl auf Leinwand.
Montierung: Doubliert.
Maße: 64 x 89cm.
Bezeichnung: Monogrammiert und datiert unten rechts: CH35 (ligiert).
Rahmen/Sockel: Modellrahmen.


Provenienz:
- Galerie Haas, Berlin
- Privatsammlung Norddeutschland

Ausstellungen:
- Galerie Haas, Berlin 1985

Literatur:
- Wohlert, Karl Bernhard: Karl Hofer - Werkverzeichnis der Gemälde, Bd. 2, VAN HAM Art Publications, Köln 2007, WVZ.-Nr. 1166, Abb.
- Ausst.-Kat. Karl Hofer, Galerie Haas, Berlin 1985, Kat.-Nr. 3, Abb.
- Die Weltkunst, 56.1986, H. 22 (15.11.), S. 3553, Abb.


Nach der Zeit seiner Internierung in Frankreich, 1914, lebt Karl Hofer von 1917 bis 1919 in der Schweiz und lernt dort auch die Landschaft des Tessin kennen und lieben. Seit 1925 verbringt er die Sommer regelmäßig dort und kauft 1931 ein Haus am Luganer See. Das Tessin mit seinen einfachen Häusern inspiriert Karl Hofer zu neuen Landschaftsgemälden: "Es entstanden meine zahlreichen Tessiner Landschaften, in denen ich in immer neuen Varianten versuchte, unter dem Gewand objektiver Darstellung die geheime Geometrie dieser Symbiose von Haus und Umwelt deutlich werden zu lassen." (Karl Hofer zit. nach: Furler, Elisabeth: Karl Hofer - Leben und Werk in Daten und Bildern, Frankfurt 1978, S. 95)
Bei der hier vorliegenden "Tessiner Landschaft" wird diese Symbiose allerdings atmosphärisch stark aufgeladen. Im Mittelgrund des Gemäldes liegt ein kubisch verschachteltes Dorf - vermutlich Muzzano - unter einem violett-blau-grün changierenden Himmel. Von der rechten Seite wird es (noch) stark durch die Sonne beleuchtet. Ein breiter Weg, der farblich das helle Beige der Häuser aufnimmt, führt in die Tiefe des Bildes; an seinem Ende sind Berge und weitere Häuser zu sehen. Links des Weges liegt eine summarisch, aber farblich reich gestaltete Rasenfläche, auf der Holzstapel deponiert sind. Am rechten Bildrand wird der Weg durch eine Mauer begrenzt. Es ist die Lichtstimmung vor einem Gewitter - es braut sich etwas zusammen. Ein Mann und eine Frau, die auf dem Weg in einiger Entfernung zu sehen sind, erscheinen in Relation zu ihrer Umgebung zu klein. Durch diesen Kunstgriff verstärkt Karl Hofer die Energie des Gemäldes. Auch die überwiegend verschlossenen Fenster- und Türöffnungen der Häuser sind nicht reine Geometrie, sondern betonen die Festigkeit des Architekturensembles, das sich gegen den Sturm wappnet. Dieses Gemälde ist 1935 entstanden. Die Nationalsozialisten sind im Deutschen Reich an der Macht, die Welt-Atmosphäre lädt sich auf. Zwei Jahre zuvor war Karl Hofer als Professor der Hochschule der Künste in Berlin von den neuen Machthabern entlassen worden. Die Stimmung dieser unsicheren Lebensphase hat Karl Hofer dieser "Landschaft im Tessin" vermittelt.
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