KOBELL, WILHELM VON. Landschaft vor Rottach-Egern

Startpreis
€ 20 000
AuktionsdatumClassic
04.07.2018 16:00UTC +02:00
Auctioneer
Kunstauktionshaus Neumeister
Veranstaltungsort
Deutschland, München
Archiv
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ID 94026
Los 185 | KOBELL, WILHELM VON. Landschaft vor Rottach-Egern
Rechts unten signiert und 1794 datiert. Rückseitig nummeriert D.938. Aquarell über Bleistift auf festem Papier. 36,6 x 47,7 cm. Gebräunt. Rahmen min. besch. Dabei: Dokumentation Prof. Siegfried Wichmann, Wilhelm von Kobell. 1766 bis 1853. Landschaft vor Rottach-Egern. Starnberg 2000. Dabei: Dokumentation Prof. Siegfried Wichmann, Wilhelm von Kobell. 1766 bis 1853. Landschaft vor Rottach-Egern. Starnberg 2000. Im Vordergrund mittig ein stehendes und ein liegendes Pferd, beide aus der bayerischen Landrasse, daneben links drei Ziegen, rechts gefällte Baumstämme. Im Mittelgrund links auf einer Anhöhe eine Bauernfamilie im Gebet vor dem Mittagsmahl, rechts zwei weitere Pferde mit Fohlen. Dahinter eröffnet sich der Blick auf den Tegernsee. ''Jeder Augenblick, den er anders als mit Pinsel und Farben durchlebt, ist für ihn ein Verlust ...'' Mit diesen Worten charakterisiert Wilhelm von Kobells Bruder Egid den Künstler in einem Brief an den gemeinsamen Bruder Innocenz vom 4. Februar 1794 (zitiert nach Wichmann, Siegfried, Wilhelm von Kobell. Monographie und kritisches Verzeichnis der Werke. München 1970, S. 15). Im gleichen Jahr schuf Wilhelm von Kobell das vorliegende, als exemplarisch für seine Kunst geltende Aquarell. Mit seinen bildmäßig ausgeführten Aquarellen leistete der Künstler einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zur Eigenständigkeit dieser Kunstgattung. Wilhelm von Kobell erreicht vor allem in seinen Arbeiten der 1790er Jahre die Fokussierung auf das Hauptgeschehen seiner Szenen über eine elaborierte, differenzierte Farbgestaltung. Grundlage für diese ist wiederum eine ausgeklügelte Lichtführung: Bereiche abseits der Hauptprotagonisten erscheinen deutlich verschattet, die Farbigkeit wird auf ein dunkles Grau abgestimmt. Diese Licht- und Farbregie verleiht auch einer eher unbewegten Szene wie der vorliegenden eine spezifische Dynamik. Bereits dem jungen Künstler war von seinem Vater empfohlen worden, sich mit Gemälden niederländischer Meister vertraut zu machen. Eine besondere Vorliebe entwickelte Wilhelm von Kobell für die Arbeiten Philips Wouwermans, die ihn durch die meisterhafte Darstellung der Pferde beeindruckten. Kobell sollte für seine eigenen Bilderfindungen stets Themen bevorzugen, bei denen Pferde eine Rolle spielten. Die Inspiration durch Gemälde Paulus Potters ist ebenfalls nicht zu unterschätzen, gerade hinsichtlich der oben geschilderten Lichtführung und starken Schattenbildung ist der Einfluss dieses Meisters auf das Kobell'sche Schaffen auch auf dem vorliegenden Aquarell unverkennbar. Kobells Aquarelle erfreuten sich bei den Käufern, zu denen neben dem Adel auch bürgerliche Sammler und Kunstfreunde gehörten, größter Beliebtheit. Darauf lässt auch die Tatsache schließen, dass sie für eine weniger finanzkräftige Klientel in Form von Umrissradierungen reproduziert wurden, die dann koloriert in den Verkauf kamen.
Adresse der Versteigerung Kunstauktionshaus Neumeister
Barer Str. 37
80799 München
Deutschland
Vorschau
28.06.2018 – 02.07.2018
Telefon 089 231710-20
Fax 089 231710-50
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