ID 1349069
Los 553 | Lambert Maria Wintersberger. Großer Pilz II. 1972
Schätzwert
€ 6 000 – 8 000
Der Maler Lambert Maria Wintersberger gilt als einer der Pioniere der deutschen Pop Art. Gemeinsam mit Markus Lüpertz, Karl Horst Hödicke, Bernd Koberling und anderen gründete er die Gruppe Großgörschen 35 in Berlin, die als eine der ersten so genannter "Produzentengalerien" gilt. Das hier vorliegende Ölgemälde von 1972 entstand an einem bedeutenden Scheidepunkt im Werk Winterbergers. Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre legte der Maler das Fundament für seinen Erfolg. Für seine zunächst von der Kosmetikwelt inspirierten Bilder und besonders für seine kühl inszenierten Körper- und Fingerstücke, wurde er als prominentester Vorreiter einer eigenständigen deutschen Position zur Pop Art gewürdigt. 1972/73 geriet Wintersberger in eine künstlerische Krise und entwickelte einen neuen Malstil: Er wandte sich von der glatten, sezierenden und abstrakten Malerei ab, hin zu einem malerischen Stil in expressivem Pinselduktus. Es entstehen neue Motive: unbelebte und belebte Naturformen wie Felsen, Tiere und Pilze sowie das menschliche Bildnis. Für die psychologisch fundierte Malerei Winterbergers ist der Pilz ein kraftvolles und stimmiges Motiv. Aus der Tiefe des unbewußten, inneren Erlebens schöpft der Maler seine Kraft und bringt im Gemälde das äußerlich wahrnehmbare Ergebnis dieses Prozesses ans Licht. Ähnlich ist der Pilz nur die sichtbare Frucht des im Untergrund wachsenden und viel weiter reichenden Myzels. Ein monumentales Zeugnis der Auseinandersetzung mit diesem Motiv befindet sich in der Sammlung Würth und wird aktuell im Rahmen der Ausstellung "Waldeslust" (23.3.24-3.8.25) mehrfach museal präsentiert. Die Serie "Pilze" entstand von 1972 bis 1975 und besteht aus 72 Tafeln mit jeweils einem Pilzmotiv. "Daß Wintersberger ein potenter Maler ist, der nicht nur sein Handwerkszeug beherrscht, hat er mit den Pilzbildern auf eine neue Weise demonstriert. Hier spielt sich wenig mehr ab als Malerei - und darin liegt das Bedeutende. Das Motiv kann kaum noch als Inhaltsträger interpretiert werden; in seiner Belanglosigkeit dient es als Folie oder Vorwand für freie Pinselführung und Lust an Farbe und Gestaltung - an reiner Malerei" (Bernhardt Holeczek, 1976).
Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland
Ausstellung: Badischer Kunstverein Karlsruhe
| Künstler: | Lambert Maria Wintersberger (1941 - 2013) |
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| Kategorie des Auktionshauses: | Gemälde Zeitgenössische Kunst |
| Künstler: | Lambert Maria Wintersberger (1941 - 2013) |
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| Kategorie des Auktionshauses: | Gemälde Zeitgenössische Kunst |
| Adresse der Versteigerung |
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