Leutnant Hermann Göring - 193 Tagebuchseiten und sieben Skizzen aus dem 1. Weltkrieg vom 1. August 1914 bis zum 10. Januar 1915 - Foto 1

Leutnant Hermann Göring - 193 Tagebuchseiten und sieben Skizzen aus dem 1. Weltkrieg vom 1. August 1914 bis zum 10. Januar 1915

Los 5025
19.10.2023 10:00UTC +01:00
Classic
Startpreis
€ 18 000
AuctioneerHermann Historica
VeranstaltungsortDeutschland, Grasbrunn / München
Aufgeld25 %
Archiv
Die Auktion ist abgeschlossen. Es können keine Gebote mehr abgegeben werden.
Archive
ID 1035272
Los 5025 | Leutnant Hermann Göring - 193 Tagebuchseiten und sieben Skizzen aus dem 1. Weltkrieg vom 1. August 1914 bis zum 10. Januar 1915
Schätzwert
€ 18 000
Zweiteiliges Kriegstagebuch, eigenhändig in Bleistift verfasst, in losen Blättern linierter Hefte mit linksseitiger Perforation, gedruckter Paginierung und wohl drei Durchschlagseiten (ohne Linierung). Unter den Blättern sowohl in Bleistift beschriebene Erstseiten als auch Durchschlagseiten mit bläulicher Schrift, die Skizzen in Bleistift sowie rotem und blauem Kopierstift. Das Vorhandensein mehrerer Durchschläge ist zum einen mit dem gegenseitigen Austausch der Tagebuchseiten mit Bruno Lörzer (vgl. 15 Tagebuchseiten Lörzers aus Görings Besitz, Hermann Historica, 75. Auktion, Los 6280) zu erklären, zum anderen aber schickte er auch seiner Familie eine Ausfertigung der Tagebuchseiten (vgl. Görings Brief an seinen Halbbruder Heinrich vom 6.1.1915: "Ihr werdet ja nun auch die Tagebuchblätter erhalten, woraus Ihr seht, was wir hier alles machen"). Die Seiten an den Rändern teils beschädigt, die Skizzen teils stärker in Mitleidenschaft gezogen.
"Aufzeichnungen aus dem ersten Teil des Feldzuges, den ich in verschiedenen Eigenschaften in der Front mitmachte" (1.-10.8.1914). Vermutlich während seines Klinikaufenthaltes wegen Gelenkrheumatismus in Freiburg i.Br. - dort trifft er seinen Freund Bruno Lörzer, der sich in der Flugzeugführerausbildung befindet - rückblickend geschrieben.
Historisch bedeutende Tagebuchseiten, die nicht nur Rückschlüsse auf die Persönlichkeit des damals 21-jährigen Göring erlauben, sondern auch eindrucksvoll die Stimmungslage im deutschen Heer in den ersten Kriegsmonaten schildern, mit euphorischem Jubel über jede Erfolgsmeldung und dem Herunterspielen etwaiger Rückschläge als Teil des großen Ganzen. Auch den Stellungskrieg um Verdun mit den Sprengungen feindlicher Schützengräben durch Pionierstollen oder die verbitterten Artilleriegefechte beider Seiten (Göring und Lörzer sind u.a. mehrfach bei der bayr. Fußartilleriebrigade, um eine geplante Feuerleitung aus der Luft zu planen) beschreibt er äußerst exakt.
Interessant ist zu erwähnen, dass Göring sich mehrfach beim Verfassen des Tagebuchs an eine Leserschaft wendet, die neben Lörzer (mit dem er regelmäßig die Tagebuchseiten austauscht) wohl vor allem seine Familie und zukünftige Nachfahren umfasst ("Ich muß die militärischen Abkürzungen benutzen, sonst muß ich zuviel schmieren. Irgendjemand wird sie schon in Euerem Leserkreis kennen.").
Eine vollständige Abschrift dieser Tagebuchseiten (mit Ausnahme weniger nicht zu entziffernder Wörter) kann bei konkretem Kaufinteresse gerne in Auszügen zur Verfügung gestellt werden.

Leutnant Hermann Göring – 193 pages and seven sketches from his WWI journal dating from 1 August 1914 until 10 January 1915
Two-part war journal, handwritten in pencil, in loose-leaf, lined notebooks with perforations on the left, printed pagination and probably three carbon copies (unlined). The pages include both the original, pencilled pages and the carbon copies with bluish writing, the sketches rendered in pencil, and in red and blue indelible ink. The presence of several copies may be explained on the one hand by the mutual exchange of journal pages with Bruno Lörzer (cf. 15 pages from Lörzer's journal from Göring's estate, Hermann Historica, 75th auction, lot 6280) and, on the other, by the fact that he sent his family a copy of the loose leaves of his journal (see Göring's letter to his half-brother Heinrich, dated 6 January 1915 (tr.): "Now you'll also receive the pages from my journal, which will give you insight into what we are doing here"). The pages damaged at the edges in places, some of the sketches more severely affected.
(Tr.) "Notes on the first part of the campaign in which I participated in various capacities at the front" (1 to 10 August 1914). Written in retrospect probably during his hospital stay in Freiburg i.Br. to treat his rheumatoid arthritis, where he met his friend Bruno Lörzer, who was training to become a pilot.
Pages from a journal of historical significance, which not only provide insight into the personality of the then 21-year-old Göring, but also vividly portray the mood in the German army in the first months of the war, with euphoric rejoicing at every news of success and playing down any defeats as part of the big picture. Furthermore, with great precision he describes the trench warfare at Verdun with blasting of enemy trenches through sapper tunnels and the embittered artillery skirmishes on both sides (Göring and Lörzer met several times with the Bavarian Foot Artillery brigade, for example, to plan premeditated fire control from the air). It is intriguing to note that, while writing his journal, Göring frequently addresses his readers, who, in addition to Lörzer (with whom he exchanged the journal pages on a regular basis) presumably mainly include his family and future descendants ("I have to use the military abbreviations otherwise I'll be forced to scrawl excessively. Somebody in your circle of readers is bound to be familiar with them.").
Excerpts from a complete copy of these journal pages (with the exception of a few words that cannot be deciphered) can be made available to serious purchasers.
Condition: II -
Kategorie des Auktionshauses:Drittes Reich Zeitgeschichte
Adresse der Versteigerung Hermann Historica
Bretonischer Ring 3
85630 Grasbrunn / München
Deutschland
Vorschau
02.10.2023 11:00 – 17:00
04.10.2023 11:00 – 17:00
05.10.2023 11:00 – 17:00
06.10.2023 11:00 – 17:00
07.10.2023 11:00 – 17:00
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E-Mail
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