ID 1386678
Los 171 |
Schätzwert
€ 7 000 – 9 000
1634 - 1678. 100 Bll. (jeweils r. o. in Bleistift nummeriert). Mehrere Einträge tragen die Ortsangabe "Bononia" (= Bologna).. Quer-Oktav. HLdr. des 19. Jhs. Mit 10 ganzseitigen Miniaturen auf Pergament, 48 Einträgen mit Wappendarstellungen und wenigen lediglich handschriftlichen Einträgen. Buchblock im Rahmen der Bindung des 19. Jhs. beschnitten. Bll. 71-73 und 83 tlw. ausgeschnitten, Gebrauchsspuren.
Eigentümer (Halter) des vorliegenden Stammbuchs war Georg Truefer, ansässig in Schwaz (Tirol). Georg Truefer war seit 1635 im Dienste der Fugger als Pfennwerteinkäufer, d. h. als Lebensmittelhändler der Gewerken für die Knappen, und 1638 als Unterkassierer der "Jenbacher Gesellschaft" tätig. Letztere war ein Konsortium, das u. a. die Fugger 1565 als Gegengewicht zum "Staatlichen Handel" gegründet hatten. Truefer scheint sich des öfteren in Bologna aufgehalten zu haben. Als Beleg hierfür sind jene Beiträge in seinem Album Amicorum zu sehen, die dort ausgefertigt wurden. Da einer der Einträge (Bl. 54) "Nobili ac Generoso Georgio Truefer" gewidmet ist, scheint er sich dort weniger zum Studium als aus beruflichen Gründen aufgehalten zu haben.
Sein Vater, Ulrich Truefer, war ab 1620 Leiter der Fuggerschen Bergwerksunternehmen. Mit seinem Tod im Jahr 1655 trat Georg seine Nachfolge an. Mit der Übernahme des gesamten Fuggerbesitzes in Tirol durch den Landesfürsten (1657) und der Übergabe des Fuggerhauses in Schwaz an zwei Gläubiger aus Bayern verlor Georg Truefer seine Wohnung im Fuggerhaus. Vgl. zu diesen wenigen biographischen Daten Haslinger, Ferdinand, Das Minkusschlössl. Ein Stück Zeitgeschichte am Schwazer Prichanger, in: Heimat:Blätter. Schwazer Kulturzeitschrift Nr. 94, September 2024, S. 3-12, hier S. 4 f.
Aus Truefers gehobener gesellschaftlicher Stellung im heimatlichen Schwaz und hier v. a. aus seiner Tätigkeit im Dienst der Fugger erklärt sich, dass sich in seinem Stammbuch einige Einträge hochstehender Persönlichkeiten finden, darunter von Mitgliedern der Familien Harrach, Auersperg und Ortenburg.
Studenten legten sich Stammbücher (Alba Amicorum) bei Antritt ihres Studiums zu, beendeten die Sammeltätigkeit jedoch mit ihrer beruflichen Etablierung. Es gab aber - so auch in unserem Fall - Halter eines Stammbuchs, die beruflich oder aus anderen Gründen zu Reisen und Ortswechseln gezwungen waren. Um Einträge wurden traditionell Höhergestellte und Gleichrangige gebeten, mit denen man lockere Bekanntschaft geschlossen hatte. Traditionell galten die Stammbücher als Mittel, mit den Honoratioren der besuchten Orte in Verbindung zu kommen und diese um Einträge zu bitten. Das Album Amicorum diente somit bei der Herstellung von Netzwerken, die beruflich wichtig waren. Sie dienten daneben auch der Selbstdarstellung ihrer Besitzer (vgl. Bl. 69, dem eigenen Eintrag Georg Truefers aus dem Jahr 1640), die mit Einträgen prominenter Zeitgenossen und/oder kunstvollen Bildbeigaben beeindrucken, ihre wechselnden Aufenthaltsorte dokumentieren wollten. Auch als Beleg für die Zugehörigkeit zu einem bestimmten sozialen Umfeld wurden Stammbücher gerne verwendet.
Werkverzeichnis: Inventarklebeetikett mit Nummerierung "2834 / VZZZ"
Provenienz: Slg. Dr. Albert Figdor, Wien - seither im Besitz der Familie.
Adresse der Versteigerung |
Kunstauktionshaus Neumeister Barer Str. 37 80799 München Deutschland | ||||||||||||||
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