Mädchenbildnis in mittelalterlichem Kostüm

Los 2652
11.03.2022 10:00UTC +01:00
Classic
Verkauft
€ 10 000
AuctioneerHargesheimer Kunstauktionen Düsseldorf
VeranstaltungsortDeutschland, Düsseldorf
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ID 723253
Los 2652 | Mädchenbildnis in mittelalterlichem Kostüm
Schätzwert
€ 4 000
WILHELM VON SCHADOW 1788 Berlin - 1862 Düsseldorf Mädchenbildnis in mittelalterlichem Kostüm Öl auf Leinwand. 34 x 30 cm (R. 50 x 42 cm). Craquelé. Rahmen. 'Von dem Bildnis des etwa siebenjährigen Mädchens mit gesenktem Blick und verschlossenem Mund geht eine eigenartige Faszination aus Kindlichkeit und Ernst treffen zusammen. Die Gestalt hebt sich von einem Himmel ab, der sich von einem nahezu weißen, nur wenig gelblichen Ton unten zu einem lichten Blau oben entwickelt. Volles vom Blond zum intensiven, etwas rötlichem Braun übergehendes Haar erzeugt den Eindruck von Lebenskraft, seltsam aber ist eine zum Schwarz tendierende Dunkelheit über ihrer linken Schulter. Mit dem Braun kontrastiert das grüne Samtkleid, dessen Ausschnitt mit einer Goldborte verziert ist. Auf ihr sitzen Edelsteine und kleine Perlen. Mit einem roten von vier kleinen Perlen zu einem Kreuz ergänzten Stein an der Spitze eines spitzen Dreiecks, dem Hemd unter dem Samt, beginnt die Komposition des Bildes. Es stellt sich die Frage nach dem gesellschaftlichen Status dieses Mädchens, aber nichts gibt auf sie eine Antwort. Das Kind hat etwas von einem Engel, also etwas überirdisches. Das erklärt ihren Bick nach unten. Die malerische Qualität ist außerordentlich. Sie tritt besonders an Kinn und Hals hervor. Das helle Inkarnat des Ausschnitts reflektiert auf die Unterseite des Kinns und ein helles Braun an Hals und Kinn korrespondiert mit dem Haar. Der rechte Arm ist vorgestreckt, und so entsteht eine geometrische Figur ohne Körperlichkeit. Das Meisterhafte einer solchen Malerei ist das Merkmal der frühen Düsseldorfer Schule, zu der das Bild mit Sicherheit gehört, und hier kommt nur Wilhelm von Schadow in Betracht. Stilistisch möchte ich das Bild in die Nähe seiner ,Mignon' von 1828 rücken, die ja auch an einen Engel erinnern soll. Verstorbene Kinder als Engel darzustellen und sich so über ihren Tod hinwegzutrösten, war in dieser Zeit üblich.' Wir bedanken uns bei Herrn Prof. Dr. Helmut Börsch-Supan für die wissenschaftliche Unterstützung und die Begutachtung anhand des Fotos. Expertise: Gutachten von Prof. Dr. Helmut Börsch-Supan vom 19.12.2021 liegt vor. Provenienz: Westfälische Privatsammlung.
Adresse der Versteigerung Hargesheimer Kunstauktionen Düsseldorf
Friedrich-Ebert-Strasse 11+12
40210 Düsseldorf
Deutschland
Vorschau
01.03.2022 – 07.03.2022
Telefon +49 (0) 2113020010
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