ID 1340903
Los 1732 | Max Liebermann
Schätzwert
€ 45 000 – 90 000
Max Liebermann
(1847 Berlin - 1935 ebenda)
Nähende Mädchen in Huyzen
Eines der frühen Hauptthemen Liebermanns in den 1880er Jahren bis um 1890 waren Menschen bei ihren alltäglichen Tätigkeiten. Hierbei befasste er sich während seiner regelmäßigen, mehrwöchigen Malaufenthalte in den Niederlanden auch intensiv mit der Beobachtung von ländlichen Arbeits- und Produktionsabläufen, die ihn faszinierten, wie bei seiner berühmten "Rasenbleiche". Einige Studien zu "Nähenden" entstanden schon in Brabant zu Beginn der 1880er Jahre, in Amsterdamer Waisenhäusern und Stiften sowie südöstlich hiervon in Huyzen bei Laren. Die hier vorliegende Studie zeigt vier aufgereiht nebeneinander sitzende, junge Frauen, die in stillem Ernst ganz vertieft in ihre Näh- und Stickarbeit sind und denen Liebermann mit seiner Darstellung ihrer "niederen Arbeit" hier Würde und Respekt verleiht. Sie steht vermutlich am Beginn einer kleineren Werkreihe von Näherinnen-Darstellungen aus Huyzen, die nicht in größere Kompositionen umgesetzt wurden. Liebermann hat das Motiv mit virtuos zügigem, breitem Duktus und weich-pastosem Farbauftrag ausgeführt und hierbei bewusst einen Teil des Malgrundes stehen gelassen. Dieses "non finito“ korrespondiert mit dem unmittelbaren, impressionistischen Erfassen des flüchtigen Augenblicks und Eindrucks. Öl/Karton, alt auf Leinwand kaschiert. L. u. sign. u. dat. (18)90. 46,7 cm x 61 cm. Rahmen.
Wvz.: Eberle 1889/7.
Zusätzliche Lit.: Erich Hancke: "Max Liebermann. Sein Leben und seine Werke", Berlin 1914, S. 534 o. Nr. (1889 Nr. 7 "Nähende Mädchen - Huyzen"); "Die Auktion der Sammlung Guttmann", in: Der Cicerone, Jg. IX, Heft 9/10, Mai 1917, S. 217 f; Erich Hancke: "Max Liebermann. Sein Leben und Werk", Berlin 1923, S. 248 ff.; "Neue Berliner Illustrierte", Juli 1947 (3. Heft), S. 12 mit Abb.; Katrin Boskamp, "Studien zum Frühwerk von Max Liebermann mit einem Verzeichnis der Gemälde und Ölstudien von 1866-1889", Hildesheim/Zürich/New York 1994, Kat. E 84.
Ausstellungen: Berlin 1917, Auktion Cassirer-Helbing, "Moderne Gemälde - Die Sammlung Albrecht Guttmann und Nachlass eines Berliner Sammlers", 18.5.1917, Nr. 50 mit Abb.; Berlin 1947 (Hauptamt für Kunst), Gedächtnisausstellung "Max Liebermann - Zum 100. Geburtstag", Kat. Nr. 18; Berlin 1957 (Bezirksamt Reinickendorf), „Alt-Berliner Maler aus Privatbesitz“, S. 18; Berlin 1959 (Rathaus Reinickendorf/Rathaus Tempelhof), "Max Liebermann. Gemälde, Pastelle, Zeichnungen, Druckgraphik", Kat. Nr. 15 mit Farbabb. ("Holländische Näherinnen"); Berlin 1965, "Berlin und seine Maler von J.G. Rosenberg bis Max Liebermann. Gemälde und Aquarelle aus Berliner Privatbesitz", Kat. Nr. 37 ("Holländische Näherinnen"), S. 21 mit Farbabb.
Provenienz: Stadtrat Max Cassirer, Berlin (1914); Cassirer-Helbing, Berlin (1917); Dr. Viktor Korell, Berlin. Süddeutsche Privatsammlung.
Oil on cardboard, laid down on canvas. Signed and dated (18)90. Mentioned in the catalogue raisonné by Eberle under no. 1889/7.
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