Max Pechstein

Los 1799
AuctioneerKunstauktionshaus Schloss Ahlden GmbH
VeranstaltungsortDeutschland, Ahlden(Aller)
Aufgeld25.0%
ID 1340970
Los 1799 | Max Pechstein
Schätzwert
€ 22 000 – 44 000
Max Pechstein
(1881 Zwickau - 1955 Berlin)
Rotes Haus am Haff
Das Aquarell gehört laut der Expertise Julia Pechsteins zu einer Werkreihe, die bei dem Sommeraufenthalt Pechsteins 1919 in Nidden auf der Kurischen Nehrung entstand. Der Blick geht von einem leicht erhöhten Standpunkt auf eines der für die Region charakteristischen Backsteinhäuser in den Dünen, dahinter das Meer mit Fischerbooten unter blauem Himmel mit leuchtend roten Wolken. Die mit dynamisch-schwungvollem Duktus ausgeführte, expressionistische Darstellung in leuchtendem, kontrastivem Kolorit ist ein exemplarisches Zeugnis seiner tiefen Liebe zu dem kleinen Küstenort Nidden, den Pechstein rückblickend als sein "Malerparadies" beschrieb. 1909-1920 verbrachte der "Brücke"-Maler dort regelmäßig seine Sommermonate. Die Dünenlandschaft und Strände, der Fischerhafen, die Fischerhäuser und -hütten, das unberührte Hinterland boten Ruhe und Erholung als Kontrapunkt zum Großstadtleben in Berlin, waren aber auch eine wichtige Inspirationsquelle. Zudem fühlte sich Pechstein der einfachen, harten Lebensweise der Fischer und Bauern verbunden, deren Alltag er dort nah beobachte. Besonders nach den Schrecken, dem Grauen und den Entbehrungen des I. Weltkriegs, wurde Nidden während dieses Sommeraufenthalts 1919 zu einem Ort persönlicher und künstlerischer Wiedergeburt: "Im Frühjahr 1919 begab ich mich nach Nidden hinauf (...) Bang auch vor dem Wiedersehen mit der Landschaft und den Menschen, die ich 1909 als ein für mich fruchtbares Neuland entdeckt hatte. Gewiss, es hatte sich viel verändert, aber es tat doch wohl, freudig begrüßt zu werden von den alten Fischerfreunden. Auf das Wasser des Haffes und der Ostsee, auf die wechselnde Lichtfülle in diesem nordöstlichen Landstreifen, auf diese Natur mit ihrem ewiggleichen Rhythmus und ihrer je nach der Jahreszeit wechselnden Farbharmonie hatte der unselige Krieg keinen Eindruck hinterlassen können." (Zit. Hermann Max Pechstein, in: "Erinnerungen", Stuttgart 1993, S. 106f.) Auch in einem Brief vom 2. Oktober 1919 an den befreundeten Kunsthistoriker Paul Fechter, beschreibt Max Pechstein seine Gefühle: "(...) wahrlich ja, man könnte meinen ich sei gestorben, bin es wohl auch, erstorben in Farben, Leinwänden, Bildern. Alles ersäuft bei mir in Farben. Mein Gehirn ist nur mit Bildern gefüllt und (es) jagt mich die Idee des zu Malenden von einem Ort zum anderen. Noch nie erlebte (ich eine) solche Zeit, eine Wiedergeburt!". 1922 wurde Pechstein durch seine Aufnahme in die Preußische Akademie der Künste geehrt. Aquarell u. Bleistift/Zeichenblockpapier. 1919. R. u. sign. u. dat. 1919. 26,5 cm x 34,5 cm. Rahmen.
Mit einer Fotoexpertise von Julia Pechstein, Hamburg, vom 12.9.2023.
Das Aquarell wird in der Dokumentation der Max Pechstein Urheberrechtsgemeinschaft unter dem Titel "Rotes Haus am Haff", 1919, geführt.
Watercolour and pencil on paper. Signed and dated 1919. Accompanied by an expertise from Julia Pechstein, Hamburg, 12th of September 2023.
Adresse der Versteigerung Kunstauktionshaus Schloss Ahlden GmbH
Große Str. 1
29691 Ahlden(Aller)
Deutschland
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