Orakelspiegel

Los 130
07.12.2023 09:30UTC +01:00
Classic
Verkauft
€ 1 500
AuctioneerNagel Auktionen GmbH
VeranstaltungsortDeutschland, Stuttgart
Aufgeld29,5%
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ID 1093988
Los 130 | Orakelspiegel
Schätzwert
€ 900 – 1 500
Tibet, 19. Jh.
D. 22,3 cm
Dieser Orakelspiegel besteht aus einem mit Ornamenten getriebenen Rand. Darauf befinden sich Metell-Applikationen von vier trockenen Totenschädeln und vier Dämonengesichtern. Das Innere des Melong besteht aus poliertem Metall (Silber?) mit der Silbe „hrih“, aus Messing, in der Mitte befestigt, mit der die Orakelgottheit angerufen wird. Der Nechung-Kuten stand als Abt dem Kloster vor, ab dem 19. Jahrhundert folgten ihm der Nechung-Rinpoche und der Nechung-Depa als Verantwortliche für die Verwaltung. Am 4. September 1987 wurde Thubten Ngödrub, Lama von Nechung seit 1971, zum 17. Kuten. Messing, Silber Kupfer.
Aus einer alten und bedeutenden deutschen Privatsammlung, gesammelt zwischen 1950 und 1987, Sammlungsnummer R 75

In erster Linie ist der Orakelspiegel das Hauptattribut der Orakelgottheit Pehar. Die Praxis des Orakels wurde von den Bon und der Nyingma-Tradition eingeführt. Seither spielte im gesamten Himalaya-Gebiet die Praxis des Orakels eine große Rolle: Die oberste Gottheit des Orakels ist Pehar, der von Padmasambhava eingesetzt und als Beschützer des Klosters Samye beauftragt wurde. Sein späterer Hauptsitz wurde das Kloster Nechung. Laut seiner Autobiografie findet sich dort folgender Bericht des Dalai Lama: Am 10. März 1959 versammelten sich zahlreiche Einwohner Lhasas vor dem Norbulingka, um den Dalai Lama gegen die Chinesen zu verteidigen. Die Spannungen zwischen Tibetern und Chinesen nahmen zu. Trotz der Bitte des Dalai Lama, dass sich die Schar zurückziehen möge, blieben viele Menschen auf dem Platz. In dieser Situation konsultierte der Dalai Lama das Orakel, das ihm zum Bleiben und zu weiterem Dialog mit den Chinesen aufforderte, worauf er erstmals an dieser Entscheidung zweifelte. In den folgenden Tagen informierte Ngabo Ngawang Jigme den Dalai Lama, dass sich die Volksbefreiungsarmee auf einen Angriff auf die Menge und eine Bombardierung des Norbulingka vorbereitete. Am 17. März wandte sich der Dalai Lama erneut an das Orakel, das zu seinem Erstaunen „Gehe! Gehe! Heute Abend!“ rief. Es trat nach vorne, um klar und detailliert den Weg, den der Dalai Lama vom Norbulingka bis zur Grenze zurücklegen müsse, aufzuschreiben. Als das Orakel in Ohnmacht fiel, explodierten zwei Mörsergranaten im Moor nahe dem Nordtor. Rückblickend ist der Dalai Lama überzeugt, dass Dorje Drakden (Pehar) von Anfang an wusste, dass er Lhasa am 17. März verlassen musste, doch dass er dies nicht sofort bekanntgab, um zu verhindern, dass sich Gerüchte verbreiteten. Er stellt fest, dass das mo, eine andere Form der Wahrsagerei, den Rat des Orakels bestätigt habe - Minim. Altersspuren
Adresse der Versteigerung Nagel Auktionen GmbH
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