ID 1237503
Los 127 | Österreich (Tirol) nach 1509
Schätzwert
€ 12 000 – 15 000
Rücks. Inventaretikett der Sammlung Albert Figdor mit Nummerierung 14 und Klebeetikett der Auktion Figdor 1930 mit Nummer 103. Öl auf Nadelholz. 92 x 117,5 cm. Rest. Besch. Profilierter Leistenrahmen auf den Bildträger montiert, besch. (94 x 119 cm).
Maximilian von Österreich (1459 Wiener Neustadt - 1519 Burg Wels) ist bereits als Kaiser dargestellt, somit ist die Szene nach der Tridentiner Proklamation vom 4. Februar 1508 zu datieren. Dem Kaiser, in Beleitung seines Gefolges, werden die Stadtschlüssel und das Schwert als Symbole der auf den Kaiser übertragenen Hoheitsrechte überrreicht. Rechts knieen die Bürger der Stadt, angeführt von Bürgermeister und Stadtkommandant, zwischen beiden tritt der Bischof dem Kaiser entgegen. Die Bürger verlassen über eine Brücke die Stadt. Im Hintergrund sind die lagernden Landsknechthaufen Maximilians dargestellt.
An die Ernennung zum Kaiser schloss sich für Maximilian I. der Große Venezianische Krieg an (1508-1516). Mit französischer Waffenhilfe konnte Maximilian I. im Juni 1509 u. a. Verona, Padua und Vicenza, anschließend das Friaul besetzen. Die Unterwerfung der oberitalienischen Städte, die unter venezianischer Herrschaft standen, hatte für die Politik Kaiser Maximilians I. große Bedeutung. Auch künstlerisch fand diese ihren Niederschlag, prominentestes Beispiel hierfür ist ein Marmorrelief des Kenotaphs Maximilians I. in der Innsbrucker Hofkirche. Auf Szene 17 ist dort die Übergabe Paduas, Veronas und Vicenzas und großer Teile Friauls an Maximilian im Jahr 1509 dargestellt. Noch zu Zeiten Kaiser Ferdinands I., der die Tumba des prächtigen Grabmales für seinen Großvater mit ihren Illustrationen der wichtigsten Lebensereignisse des "letzten Ritters" versehen ließ, waren die oberitalienischen Ereignisse von 1509 noch von großer Bedeutung.
Im Katalog der Auktion Figdor 1930 wird vermutet, dass es sich bei unserer Szene um die Übergabe der Stadt Görz (Gorizia), ebenfalls 1509, handelt.
Die im Hintergrund dargestellte Stadt ist jedoch mit großer Wahrscheinlichkeit als Verona zu identifizieren, die doppeltürmige Kirche sollte als San Zeno zu identifizieren sein, der um die Stadt verlaufende Fluss wäre somit die Etsch. Zum groben Vergleich kann der 1493 in Hartmann Schedels Weltchronik publizierte Holzschnitt mit der Ansicht Veronas herangezogen werden.
Im Katalogtext des Auktionskataloges wird auf ein stilistisch verwandtes Gemälde "Kaiser Max reitet zum Turnier" verwiesen, das sich damals im Vestibül des Beamtenhauses von Schloss Konopitsch bei Prag befand. Es wird auch auf ein bereits 1930 größtenteils zerstörtes Fresko in Görz (Gorizia) verwiesen, das die vorliegende Szene dargestellt haben soll.
Christof Metzger sieht auf Basis einer hochauflösenden Photographie stilistische Parallelen zum Schaffen des in Osttirol tätigen Simon von Taisten, eigtl. Simon Marenkl (um 1450/55 - um 1515), der 1507/09 mit Kaiser Maximilian in Verbindung stand.
Provenienz: Antiquitätenhandel Leni Weiß, Bozen. - "Die Sammlung Albert Figdor - Wien. Erster Teil", Bd. 3. Berlin [Paul Cassirer - Artaria & Co. - Glückselig Gmbh], 29. und 30. September 1930, S. 102 f., Kat.-Nr. 103 (mit Abb.): dort als "Österreichisch, um 1510". - Dort Rückerwerb über von der Erbin beauftragte Dritte, seither im Besitz der Familie.
Wir danken Dr. Christof Metzger, Wien, für wertvolle Hinweise im Rahmen der Katalogisierung.
Kategorie des Auktionshauses: | Gemälde 15.-18. Jahrhundert |
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Kategorie des Auktionshauses: | Gemälde 15.-18. Jahrhundert |
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