Ottmar Elliger, Der Tod der Sophonisbe

Startpreis
€ 10 000
AuktionsdatumClassic
24.06.2021 17:00UTC +02:00
Auctioneer
Kunstauktionshaus Neumeister
Veranstaltungsort
Deutschland, München
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ID 575019
Los 374 | Ottmar Elliger, Der Tod der Sophonisbe
Die Königin erhält von einem Diener den Todesbefehl ihres Gatten Masinissa und den Giftbecher überbracht (Livius XXX, 15). Rechts unten (auf der Lehne des Thrones) Reste der Signatur. Öl auf Leinwand 45,5 x 40,3 cm. Doubliert. Restaurierung. Rahmen min. beschädigt Eine hinsichtlich der Pinselführung und Umsetzung von Details deutlich gröbere Replik des Gemäldes von der Hand Elligers befindet sich im Bestand der Hamburger Kunsthalle (Inv.-Nr. 684). Sophonisbe war die Tochter des karthagischen Feldherrn Hasdrubal und Königin von Numidien. Im Zweiten Punischen Krieg wurde sie im Sinne der Heiratspolitik ihres Vaters mit dem westnumidischen König Syphax verheiratet. Nach der Niederlage ihres Mannes im Kampf gegen die Römer und ihren ehemaligen Verlobten Masinissa fiel sie in deren Hände. Masinissa heiratete Sophonisbe. Diese Eheschließung missfiel den Römern und Scipio Africanus dermaßen, dass sie Masinissa nötigten, seiner Frau den Giftbecher zu übersenden. Diese trank ihn mit größter Würde. Das Schicksal der Sophonisbe zeigt in großer Deutlichkeit, wie - nicht nur in der Antike - Frauen zum Instrument väterlicher Heiratspolitik gemacht wurden. Durch das Trinken des Giftbechers triumphiert in der Gestalt der Sophonisbe die Liebe über den Tod. Die Geschichte Sophonisbes wurde über die Jahrhunderte immer wieder literarisch behandelt, auch bildete sie vor allem im 18. Jahrhundert das Sujet mehrerer Opern. Ottmar Elliger d. J. war der Sohn und Schüler seines gleichnamigen Vaters (1633-1679), eines bedeutenden Stilllebenmalers. Nach dessen Tod übersiedelte er nach Amsterdam. Dort arbeitete er ab 1686 unter Gerard de Lairesse an umfangreichen Projekten zur malerischen Dekoration herrschaftlicher Häuser mit. Er beschäftigte sich als Maler überwiegend mit historischen Themen, sein Stil lässt den klassizistischen Einfluss Lairesses erkennen. Dennoch unterscheidet er sich von dessen Arbeiten durch eine deutlich kapriziösere, "barockere" Art der Darstellung. Provenienz: Kunsthandel Julius Böhler, München (1976). - Kunsthandel London (1979). - R. Noortman Gallery, London, 1980, Nr. 15. - Galerie St. Lucas, Wien. - Alex Wengraf, London. Dort im April 1985 erworben. - Sammlung Reiner Winkler, Wiesbaden. Literatur: The Connoisseur 193 (September 1976), S. 15. - Weltkunst 50. Jg. (1980), H. 24, Abbildung S. 3611. - Roll, Carmen, Ottmar Elliger d. J. (1666-1732) - Leben und Werk, Univ. Diss. Augsburg 2002, S. 69, Werkverzeichnis-Nr. 22 (mit Abbildung 59).
Adresse der Versteigerung Kunstauktionshaus Neumeister
Barer Str. 37
80799 München
Deutschland
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17.06.2021 – 21.06.2021
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