ID 1083298
Los 1877 | Otto Dill
Schätzwert
€ 24 000 – 48 000
Otto Dill (1884 Neustadt a. d. Hardt - 1957 Bad Dürkheim)
"Notre Dame". Originaltitel
Blick vom belebten Vorplatz auf die berühmte Westfassade der gotischen Kathedrale in Paris. Seltene, impressionistische, mit virtuos lockerem Duktus gemalte, heute nostalgisch anmutende Stadtansicht Otto Dills aus dem Jahr 1948. Diese Vedute verbindet er hierbei mit einem seiner weiteren Lieblingsmotive - einer eleganten Pferdekutsche, die auf den Betrachter zufährt und mit den modernen Automobilen im Hintergrund kontrastiert. Wie der Berliner Impressionist Lesser Ury setzt auch Otto Dill die Szene in ein Großstadtbild des modernen Großstadtlebens in der Metropole um, die flirrenden Lichter und die dynamische, impulsive Pinselführung entsprechen ganz der lebendigen Atmosphäre. Otto Dill studierte 1908-1914 an der Münchener Akademie und war dort 1909-1913 Meisterschüler des Tiermalers Heinrich von Zügel, der ihn auch mit der Freilichtmalerei und mit dem Impressionismus vertraut machte. Die Darstellung von Pferden und Reitern, sei es bei Rennen, Turnieren oder auch als Kutschengespanne, bildet eines der zentralen Themen im Oeuvre Otto Dills neben Löwen und anderen Raubkatzen. Bereits im Sommer 1917 war Dill mit einer ersten, ziemlich umfangreichen Kollektion von 10 Ölgemälden und 15 Zeichnungen bei der Ausstellung im Münchener Glaspalast vertreten. Als Mitglied der Münchner Sezession nahm er 1922-1930 an verschiedenen Ausstellungen der Künstlervereinigung teil. 1924 wurde ihm der Professorentitel verliehen, 1949 ernannte man ihn zum Ehrenmitglied der Akademie der Künste in München. 1930 ging der Künstler von München nach Neustadt an der Weinstraße, 1941 zog er nach Bad Dürkheim, wo er bis zu seinem Tod 1957 lebte und arbeitete. Neben Max Slevogt zählt Otto Dill heute zu den bedeutendsten Künstlern der Klassischen Moderne aus der Pfalz. Öl/Hartfaser. R. u. sign.; Verso montiertes, großes Baumwoll-Etikett mit gestickten Nachlass-Angaben und Nr. 103 von Emmy Dorothea Dill (1886 - 1967), Witwe des Künstlers; überdies auf dem Keilrahmen Stempel "Prof. Otto Dill Bad Dürkheim" sowie zwei Nachlass-Etiketten, auf einem betitelt u. dat. 1952. 70 cm x 100 cm. Rahmen.
Lit.: Kat. der Gedächtnisausstellung zum 20. Todestag "Otto Dill: Gemälde und Grafik", Pfalzgalerie Kaiserslautern 1977, Nr. 158 (mit Abb.).
Provenienz: Nachlass des Künstlers; Emmy Dorothea Dill (1886 - 1967); Kunsthaus Bühler, Stuttgart; deutsche Privatsammlung, Rheinland-Pfalz.
Oil on masonite. Signed. On the reverse a mounted embroidered estate cotton label by the artist's widow Emmy Dorothea Dill (1886 - 1967), further titled and dated 1948 on two gallery labels of the Kunsthaus Bühler Stuttgart.
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