Otto Modersohn

Startpreis
€ 20 000
AuktionsdatumClassic
29.11.2020 11:00UTC +02:00
Auctioneer
Kunstauktionshaus Schloss Ahlden GmbH
Veranstaltungsort
Deutschland, Ahlden(Aller)
Archiv
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ID 443559
Los 1690 | Otto Modersohn
(1865 Soest - 1943 Rotenburg/Wümme) Birken am Moorkanal/Dorfstraße in Fischerhude Doppelseitiges Gemälde, entstanden um 1915 bzw. um 1909/10. Bei der Komposition der abendlichen, frühherbstlichen Moorlandschaft bei Worpswede wählte Modersohn einen ungewöhnlichen Blickpunkt, um Spannung und Tiefenräumlichkeit hervorzurufen. Durch zwei dominant im Vordergrund stehende, mächtige, ausschnitthaft geschilderte Birkenstämme gliederte er die Bildfläche in drei vertikale Teile. Diagonal zieht sich ein Moorkanal durch die Tiefe der Landschaft, auf der rechts eine typische Moorkate hinter einer rhythmischen Birkenreihe sichtbar ist, der eine Moorfläche gegenüber gestellt ist. Farb- und Lichtkontraste bewirken das kühle, silbrige Blau des Himmels und Kanals in Verbindung mit der weißen Rinde der Birken innerhalb der vorwiegenden warmen Brauntonigkeit der Landschaft. Auf der Rückseite zeigt die circa fünf Jahre früher entstandene Fischerhuder Dorfszenerie einen abweichenden Motivcharakter und Stil. Geschildert wird eine Dorfstraße mit klaren Rechteck- und Giebelformen aus Hausgiebeln, Dächern und einem Heuhaufen, wobei die Kompostion mittig von einem Eichenstamm mit Laterne geteilt wird; als belebendes Element fügte Modersohn auf der linken Bildseite einen sitzenden Bauern ein. Der Malduktus ist durch feine, kurze, miteinander verwobene, pastose Strichlagen gekennzeichnet. Beide Gemäldeseiten entstanden, als Modersohn, Mitbegründer der Worpsweder Künstlerkolonie, nach dem Tod seiner Frau Paula Modersohn-Becker 1908 in das abgeschiedene, idyllische Dorf Fischerhude in der Wümmeniederung gezogen war. Intensiv setzte sich Modersohn mit den Werken Vincent van Goghs und Paul Cézannes auseinander - deren Einfluss insbesondere auf der Seite mit der Fischerhude Dorfstraße sichtbar ist. Der Erste Weltkrieg brachte Modersohn in eine finanzielle Notsituation, die ihn zwang, vom Herbst 1915 bis Frühjahr 1917 in sein mietfreies Worpsweder Wohnhaus zurückzukehren; zugleich benutzte er in jenen Jahren auch immer wieder die Rückseiten verworfener Gemälde als Malgrund. Öl/Leinwand; Auf der Vorderseite rechts unten signiert; 65 cm x 84,5 cm. Rahmen. Beigefügt: Bestätigung von Rainer Noeres, Otto-Modersohn-Museum, Fischerhude, 14.06.2003. Lt. Auskunft von R. Noeres existieren mehrere Zeichnungen mit Studien Modersohns für die Dorfansicht der Rückseite. /P/Provenienz: 1987-1992 als Dauerleihgabe in der Niedersächsischen Landesvertretung, Bonn; deutsche Privatsammlung. Double-sided painting. Signed. Accompanied with a confirmation of authenticity by Rainer Noeres, Otto Modersohn-Museum, Fischerhude, 14h of June 2003.
Adresse der Versteigerung Kunstauktionshaus Schloss Ahlden GmbH
Große Str. 1
29691 Ahlden(Aller)
Deutschland
Vorschau
15.11.2020 – 26.11.2020
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