Pseudochalkidischer Helm, nördlicher Schwarzmeerraum, 4. Jahrhundert vor Christus

Los 1818
13.11.2019 10:00UTC +01:00
Classic
Startpreis
€ 15 000
AuctioneerHermann Historica
VeranstaltungsortDeutschland, Grasbrunn / München
Aufgeld25 %
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ID 254410
Los 1818 | Pseudochalkidischer Helm, nördlicher Schwarzmeerraum, 4. Jahrhundert vor Christus
Bronzener, reiternomadischer Helm der sarmatischen Epoche des nördlichen Schwarzmeerraumes nach dem Vorbild chalkidischer Helme. Der Länge nach zweiteilig gearbeitete, hohe Kalotte, entlang der überlappenden Kanten mit 12 Nieten verbunden. Die Unterkante der Kalotte ist nach außen gewölbt und in eine ca. 1,5 mm breite Randwulst umgebördelt. Zwei leicht nach oben gewölbte Augenausschnitte, das Nasal bis knapp über die Mitte der Augenausschnitte durch ein Blech verstärkt. Dieses Blech ist mit zwei Nieten an den Seiten der Stirnfläche zusätzlich verstärkt und verdeckt die Naht über den sich überlappenden Teilen der Kalotte. Diese Verstärkung von außen mit einer Zickzacklinie ist mit sieben Spitzen graviert. Oberhalb der unteren Helmwand, die abgesehen von der Partie über dem Nasal glatt verläuft, ist die Kalotte von innen her mit nach außen gewölbten, in Treibarbeit hergestellten Linien verziert. Der untere Helmrand ist durch eine ringsum verlaufende Linie abgetrennt. Darüber auf jeder Kalottenhälfte eine Doppellinie, welche an Stirn und im Nacken vor der vernieteten Nahtstelle zu dieser hin in einem großen Bogen einschwingt und dann die Scheitellinie mit den Nieten flankiert. An Stirn und Nacken der Kalotte entsteht so ein markanter Zwickel oberhalb der den unteren Helmrand abschließenden Linie. In den von der Doppellinie eingeschlossenen Feldern auf jeder Kalottenhälfte fünf Bänder aus drei eng aneinanderliegenden Linien, die zum Scheitel hin konvergieren. Hinter den Augenausschnitten sitzen durch ein dreibuchsiges Scharnier verbunden die Wangenklappen. Die mittlere Buchse aus einem umgebogenen Blechband bestehend, das mit zwei Nieten knapp oberhalb des umgebördelten Randes der Kalotte vernietet ist. Die äußeren Buchsen aus einem mittig ausgeschnittenen, umgebogenen Blech mit drei Nieten auf der Innenseite des oberen Randes der Wangenklappen vernietet. In den Buchsen die verlorenen Scharnierstifte modern ergänzt. Die im hinteren Teil rundlich geschwungenen Wangenklappen sind an der Vorderkante mit zwei tiefen Gesichtsausschnitten versehen, deren Unterkante jeweils markant zugespitzt verläuft. Die Außenkanten leicht nach außen eingebogen. Im Unterteil der Wangenklappen breite Durchlochungen für die Verschnürung der Wangenklappen. Kalotte und Wangenklappen auf der Außenseite sind bis auf die rotbraune Kupritschicht der Oxidation gereinigt, welche die antike Oberfläche perfekt konserviert hat. Auf der Innenseite ist die Reinigung am Rand der Wangenklappen und entlang der unteren Helmwand ebenfalls bis auf die Kupritschicht erfolgt. Die weiteren Innenflächen sind noch mit diversen Oxydschichten und Inkrustationen bedeckt. Auf der rechten Kalottenhälfte nahe den begrenzenden Doppellinien ist vorne ein kleinerer und hinten ein längerer Spannungsriss. Sonst vollkommen intakt. Höhe 32 cm. Breite 20,5 cm. Länge 22,8 cm. Gewicht 557 g. Außergewöhnlich gut erhaltenes Prachtexemplar eines antiken Helms mit sehr schöner Patina. Abgesehen von den geringfügigen, die Optik nicht beeinträchtigenden Spannungsrissen und den ergänzten Scharnierstiften ohne weitere Defekte und Ergänzungen. Zugleich interessantes Dokument der Adaption griechischer Helm-Vorbilder mit eigenwilligen Formvorstellungen in den von Steppennomaden beherrschten Zonen des nördlichen Schwarzmeerraumes. Provenienz: Aus litauischem Kunsthandel. Vom litauischen Vorbesitzer 2015 in England erworben. Vom englischen Vorbesitzer 1979 im englischen Kunsthandel erworben. Zustand: II -
Adresse der Versteigerung Hermann Historica
Bretonischer Ring 3
85630 Grasbrunn / München
Deutschland
Vorschau
06.11.2019 – 10.11.2019
Telefon +49 (0)89 5472 649 0
Fax +49 (0)89 5472 64999
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