ID 129104
Los 1209 | Riva Dei Schiavoni
Schätzwert
€ 6 000 – 8 000
Literatur:
- Miller-Gruber, Renate: Gustav Schönleber 1851-1917, Monografie und Werkverzeichnis, Karlsruhe 1990, Nr. 40 ohne Abb. (Hier mit der Angabe, dass unterhalb der Signatur die Datierung "München 1872" zu lesen ist).
- Beringer 1924, S. 121, Abb. S.3.
- Die Kunst 15, 1907, S. 292.
Bereits zu Schulzeiten entdeckt der Bietigheimer Gustav Schönleber seine Vorliebe fürs Malen und Zeichnen.
Während einer Ausbildung als Maschinenbauer in Stuttgart erhält er erstmals Zeichenunterricht nach Gipsabgüssen, stellt jedoch schnell fest, dass ihm das Zeichnen in der freien Natur wesentlich mehr zusagt. Auf Raten von Gustav Conz, einem Vetter seines Vaters und selbst Zeichenlehrer in Stuttgart, begibt sich Schönleber von 1970 bis 1973 in die Lehre bei Adolf Lier, der in München eine private Malschule für Landschaftsmalerei leitet. Im Sommer 1871 unternimmt Gutsav Schönleber, gemeinsam mit Gustav Conz, seine erste Studienreise nach Italien. Renate Miller-Gruber beschreibt die Eindrücke der Reise in ihrer Monografie:
"Am nächsten Tag erreichten sie nach kurzem Aufenthalt in Padua Venedig. Schönleber mietete für vier Wochen eine Wohnung und entscheid sich Ende des Monats, auch den September noch in Venedig zu verbringen, während Conz die Stadt am 13. August verließ. Venedig begeisterte Schönleber: die Architektur, die Schiffe und Gondeln im Hafen, der Anblick des Meeres wirkten auf ihn überwältigend. Die Motivfülle regte ihn zu unentwegtem Zeichnen und Skizzieren an. [...] Trübes Wetter und gedämpfte Stimmungen sagten ihm als besonders malerisch zu. Schönleber wollte während dieses Aufenthalts vor allem Material sammeln, 'Skizzen für den nächsten Winter, fürs ordentliche Malen.' [...] Sieben Skizzenbücher, darunter ein großes, und viele einzelne Blätter waren mit Zeichnungen gefüllt sowie 'drei Meter hiesige Leinwand' für Ölstudien verbraucht worden. Als er mit dieser reichen Ausbeute nach München zurückkam, fanden seine Studien bei den Kollegen eine gute Aufnahme. Im Herbst machte er sich daran, mehrere Skizzen auf große Leinwand zu übertragen, 'unbekümmert, was daraus werden würde'. Gegen Ende des Jahres fasste er die Erfahrungen der Reise zusammen: 'Allmählich finde ich jetzt doch, dass ich in Venedig nicht zu viel, aber doch vielerlei gemacht habe.'Insgesamt ist er jedoch sehr zufrieden. 'Einiges kann sich heute noch sehen lassen', schrieb er um 1900 im Rückblick, vieles sei aber 'unbewusst' entstanden."
(Zitiert aus: Miller-Gruber, S. 13f.)
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