ID 196921
Los 1119 | Salome
Schätzwert
€ 600 – 800
Provenienz:
- Galerie Schwind, Leipzig/Frankfurt am Main/Berlin (Stempel)
Ausstellungen:
- Galerie Schwind, Leipzig 2012
- Auf AEG (Halle 20), Nürnberg 2015
- Sammlung Hurrle Durbach, 2018/2019
Es ist eine dieser biblischen Geschichten, die an menschlicher Niedertracht, Rachsucht und gekränktem Stolz nicht reicher sein könnten: Herodes lässt aufgrund eines Versprechens Johannes den Täufer köpfen, Salome, als Überbringerin, präsentiert ihn der rachedürstenden Mutter auf einem silbernen Tablett.
Die im Markusevangelium überlieferte Erzählung fasziniert über Jahrhunderte hinweg die Künstler. Sie hat ja auch alles, was eine spannende Geschichte ausmacht: Ehebruch, Liebe, Eifersucht, Verrat, Verführungskunst, Schönheit und Mord.
Richteten die Maler des 19. und 20. Jahrhunderts ihr Hauptaugenmerk vornehmlich auf die verführerisch tanzende Salome, so hatte sich zuvor eine eingängige Ikonografie herausgebildet: Salome in Halbfigur wiedergegeben und mit einer silbernen Schüssel oder Platte in der Hand, auf der das abgeschlagene Haupt des Täufers liegt.
Auf diese frühere Tradition greift Michael Triegel in seinem kleinformatigen Gemälde zurück.
Im Hochformat, vor dunklem undefiniertem Hintergrund, erblickt der Betrachter lediglich zwei Köpfe. Mit Interesse, nahezu Neugier, neigt sich der Oberkörper der Salome vom rechten Bildrand aus nach unten. Die blonde Lockenpracht wird von einem dünnen grünen Band und einer geflochtenen Strähne zusammengehalten, sodass ihr zart geschnittenes Gesicht in all seiner Jugendlichkeit und Schönheit zur Geltung kommt. Sie trägt ein bauschiges hellrotes Kleid, das am Ausschnitt durch einen grünen und weißen Stoffstreifen akzentuiert wird. Über der vom Betrachter abgewandten rechten Schulter liegt ein gelber Umhang.
Der abgetrennte Kopf des Johannes, dem sich die junge Frau zuwendet, liegt horizontal mit dem Gesicht nach oben auf dem unteren Bildrand auf. Die wirkliche Auflage bleibt jedoch verborgen. Das nach oben gedrehte Antlitz wird von kastanienbraunem Haar, das in leichten Wellen geformt ist, gerahmt und von einem Vollbart akzentuiert. Der Mund ist sanft geschlossen, die Augenlider scheinen ein wenig geöffnet zu sein. Friedlich, fast schlafend, wirkt dieses elegante Männergesicht. Durch den Verzicht auf die Darstellung der klaffenden Halswunde wird dieser Eindruck auch nicht gestört.
In altmeisterlicher Lasurentechnik beschäftigt sich der zeitgenössische Künstler Triegel adäquat mit diesem traditionsreichen Thema. Durch das radikale Weglassen jeglicher Umgebung betreibt er jedoch eine noch strengere Fokussierung auf die beiden Protagonisten, als es frühere Maler getan hatten, und lenkt die Aufmerksamkeit auf das allgemein Menschliche.
Zwar dem biblischen Kontext entnommen, scheint der Künstler hier sehr zeitaktuelle Fragen innerhalb der Salomethematik zu behandeln: Gilt ein Versprechen unter allen Umständen? Ist der Mensch wirklich frei in seinen Entscheidungen? Darf man das eigene Liebesglück über alles stellen? Dürfen Familienmitglieder für die eigenen Ziele eingesetzt werden? Wie sehr darf das Privatleben der Mitmenschen auf Grundlage eigener Moralvorstellungen kritisiert werden? Und darf eine Bluttat überhaupt in ästhetisch ansprechender Weise dargestellt werden?
(Vgl.: www.kleidungskultur-soer.de/?p=3330; Teresa Bischoff: Gute Kunst? Wollen! Eine kritische Untersuchung der SØR Rusche Sammlung Oelde/Berlin. Leipzig 2015).
Prof. Dr. Teresa Bischoff
Kategorie des Auktionshauses: | Zeitgenossische Gemälde, Zeichnungen, Aquarelle |
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