Seltene Berliner Deckelvase aus der Manufaktur

Los 177
08.09.2023 10:30UTC +01:00
Classic
Startpreis
€ 14 000
AuctioneerKunstauktionshaus Schloss Ahlden GmbH
VeranstaltungsortDeutschland, Ahlden(Aller)
Aufgeld25.0%
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ID 1003674
Los 177 | Seltene Berliner Deckelvase aus der Manufaktur
Schätzwert
€ 14 000 – 28 000
Seltene Berliner Deckelvase aus der Manufaktur
Seltene Berliner Deckelvase aus der Manufaktur von Cornelius Funcke
Fayence, ziegelroter Scherben. Schlanke Balusterform mit achteckigem Querschnitt, ausgestellter Fuß, gerundete Schulter, abgesetzter Hals mit profiliertem Ansatz; korrespondierender achteckiger Deckel mit eichelförmigem Knauf. Flächendeckender Scharffeuerdekor mit stilisierten osmanischen Segelschiffen in blauer und manganvioletter Malerei vor einem helltürkisblauen Fond als Meer mit einzelnen, rotbraun gemalten Korallenriffen; Fuß und Hals mit blau-weißem Kordelbandfries. Best., im Hals ein ger. Haarriss, Knauf geklebt. H. 39 cm.
Die Vase ist exemplarisch für die frühe Fayenceproduktion der Berliner Manufaktur von Cornelius Funcke, kunsthistorisch bedeutend, indem es europäische Stilmerkmale des Barock in der Form mit technisch-künstlerischen Einflüssen aus dem Orient - türkisfarbene Glasur und Dekor aus osmanischen Schiffen - verbindet. Der Dekor wurde ganz offensichtlich durch Iznik-Keramiken um 1600 bzw. des 17. Jhs. beeinflusst. Diese muss Funcke im Original gesehen haben, wie ein Vergleich mit einer Iznik-Flaschenvase in der David Collection in Kopenhagen zeigt (Inv.-Nr. 11/1971), bei der sowohl die Anordnung der Schiffe als auch der farbliche Gleichklang im Wesentlichen übereinstimmt. Funcke, der 1699 seine eigene Fayencemanufaktur in Berlin gründete, entwickelte nicht nur neue Formen, sondern insbesondere auch neue, außergewöhnliche Farben für seine Fayencen. 1712 rühmte er sich König Friedrich I. gegenüber, dass er befähigt sei, Vasensätze mit rotem Scherben wie die Dresdener (Meissener) Porzellanmanufaktur herstellen zu können, die diese jedoch übertreffen würden: "von allerhandt Couleurs alß Porcellain, dergleichen von anderen Fabricanten noch nicht gesehen worden". Derartige Dekore gab es zu diesem Zeitpunkt sicherlich nur auf einer kleinen Gruppe von Gefäßen Funckes, vornehmlich mit dem seltenen Schiffsdekor. Vergleichsstücke zur vorliegenden Vase in Form und Dekor befinden sich u. a. im Kunstgewerbemuseum in Berlin (Paar Deckelvasen, um 1701; Inv.-Nr. 1937,44 a,b), Hetjens-Museum in Düsseldorf (Deckelvase, um 1700, ehemals Sammlung Otto Riesebieter, Inv.-Nr. R 228), in der Stiftung Stadtmuseum Berlin (Flötenvase, Inv.-Nr. II 71/484 B), im Museum für angewandte Kunst in Köln (Deckelvase, Inv.-Nr. Ov 245) und in der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten in Potsdam (Paar Balusterflaschen, 1. Jahrzehnt, 18. Jh., Inv.-Nr. Ks VIII, 46).
Vgl. Swantje Peibst und Horst Mauter: "Barock-Fayencen. Kurmärkische Manufakturen (...)", Hrsg. Märkisches Museum, Berlin 1994, Abb. 46, S. 162, 212; Christiane Keisch und Horst Mauter: Kat. "Herrliche Künste und Manufacturen (...)", Kunstgewerbemuseum Berlin, 2001, S. 54-55, Abb. 60, Kat.-Nr. 62-63.
A rare Berlin faience vase and cover manufactured by Cornelius Funcke. Chips, minor hairline crack to the narrow, knob glued.
Berlin. Manufaktur Cornelius Funcke. Um 1700-1710.
Adresse der Versteigerung Kunstauktionshaus Schloss Ahlden GmbH
Große Str. 1
29691 Ahlden(Aller)
Deutschland
Vorschau
08.09.2023
Telefon +49 5164 80100
E-Mail
Aufgeld 25.0
NutzungsbedingungenNutzungsbedingungen
GeschäftszeitenGeschäftszeiten
Mo 13:00 – 17:00   
Di 13:00 – 17:00   
Mi 13:00 – 17:00   
Do 13:00 – 17:00   
Fr 13:00 – 17:00   
Sa 13:00 – 17:00   
So 13:00 – 17:00   

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