ID 1302429
Los 47 | Sigmar Polke. Meisterwerk als Ramsch versteigert
Schätzwert
€ 30 000 – 50 000
POLKE, SIGMAR
1941 Oels/Niederschlesien - 2010 Köln

Titel: "Meisterwerk als Ramsch versteigert".
Technik: Mischtechnik auf Leinwand.
Maße: 39,5 x 49,5cm.
Bezeichnung: Betitelt mittig: Meisterwerk als Ramsch versteigert. Sowie bezeichnet und signiert verso: Ramsch als Meisterwerk veredelt! bitteschön Sigmar Polke.
Rahmen/Sockel: Rahmen.


Der Farbauftrag enthält diverse Chemikalien, die die Arbeit im Laufe der Zeit verändern.

Wir danken Herrn Michael Trier für die freundliche, wissenschaftliche Unterstützung

Provenienz:
- Galerie Erhard Klein, Bonn
- Sammlung Kasper König, Berlin

Ausstellungen:
- Galerie Thomas Fischer, Berlin 2018

Bekannt für seine experimentellen Techniken, seine kritische Auseinandersetzung mit dem Kunstmarkt, der Konsumgesellschaft, der Popkultur und politischen Themen, gilt der deutsche Maler, Fotograf und Grafiker Sigmar Polke als einer der einflussreichsten Künstler der Nachkriegszeit.

Polke und seine Weggefährten
Nach der Flucht seiner Familie aus Schlesien, wächst Polke in Ostdeutschland auf und siedelt 1953 in den Westen nach Düsseldorf über. Dort absolviert Polke eine Lehre als Glasmaler und studiert anschließend von 1961 bis 1967 an der Kunstakademie Düsseldorf bei Karl Otto Götz und Gerhard Hoehme. Gemeinsam mit seinen Kommilitonen Manfred Kuttner, Konrad Lueg und Gerhard Richter organisiert er eine erste Ausstellung unter dem Namen "Kapitalistischer Realismus". Es folgen viele weitere nationale und internationale Gruppen- und Einzelausstellungen. Die 1970er Jahre sind geprägt von einem intensiven Austausch mit anderen Künstler*innen und Kulturschaffenden auf seinem Gaspelshof in Willich und in der Schweiz, wie auch durch Reisen ins Ausland, zum Beispiel nach Afghanistan, Pakistan und New York.

Experimente mit verschiedenen Materialien und Techniken
Polkes Ouvre zeichnet sich durch die spielerische Herangehensweise an Materialien und Techniken aus. Er experimentiert mit verschiedenen Medien wie Malerei, Fotografie, Druckgrafik und Film und verwendet unkonventionelle Werkstoffe wie Kunstharze, chemische Substanzen oder essbare Zutaten. Das vorliegende Werk ist ein faszinierendes und zugleich provokantes Beispiel seiner vielschichtigen künstlerischen Praxis. Auch hier verwendet er eine Mischung aus verschiedenen Materialien und Techniken, die seine charakteristische Ironie und Gesellschaftskritik verdeutlichen. Das Bild zeigt eine scheinbar zufällige und chaotische Komposition. Auf den ersten Blick wirkt die Arbeit wie eine Collage oder ein zusammengewürfeltes Sammelsurium aus unterschiedlichen Elementen. Es scheint, als wären Ausschnitte von Drucken, Zeichnungen und Malereien miteinander kombiniert und übereinandergelegt worden. Polkes grobe Pinselstriche sorgen zusätzlich für Distanz und Diffusität. Komplettiert wird das Stück durch den spöttelnden Schriftzug.

Ironie an den Kunstmarkt
Der Titel "Meisterwerk als Ramsch versteigert" ist ein ironischer Hinweis auf die Kommerzialisierung von Kunst und die Frage nach dem wahren Wert eines Kunstwerks. Polke spielt in dieser Arbeit mit der Idee des "Ramschs" - also minderwertiger Ware -, die durch ihren Kontext oder Präsentation plötzlich einen anderen, höheren Wert erlangt. Dies stellt die Mechanismen des Kunstmarkts infrage und regt zur Reflexion über die Wahrnehmung von Kunst an. Die bewusst einfache, fast amateurhafte Darstellung, kontrastiert mit der hohen künstlerischen Qualität und dem tiefgründigen Konzept hinter dem Werk. In "Meisterwerk als Ramsch versteigert" nutzt Polke den Ansatz, Grenzen zwischen Kunst und Alltagskultur, zwischen Hoch- und Trivialkunst zu hinterfragen und aufzulösen. "Meisterwerk als Ramsch versteigert" nimmt in der Privatsammlung Kasper Königs eine Sonderrolle ein. Mehrfach betont König die Ironie der Arbeit und lobt, wie Polke die Erwartungen an "hohe Kunst" und deren Präsentation dekonstruiert. Die bildgewordene Kritik an der Kunstwelt, kann gleichzeitig auch als humorvoller Kommentar zu gesellschaftlichen Werten gelesen werden.
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