Sigmund Lipinsky, "Pandora"

Los 3539
20.11.2025 10:00UTC +01:00
Classic
Banküberweisung
AuctioneerAuktionshaus Mehlis GmbH
VeranstaltungsortDeutschland, Plauen
Aufgeld28,56%
ID 1482095
Los 3539 | Sigmund Lipinsky, "Pandora"
Aktfigur einer jungen, von dunklen Schleiern umwehten mystischen Frau vor mediterraner Landschaft, die griechische Mythologie berichtet von Pandora [dt.: die Allbegabte] als eine auf Geheiß von Zeus von Hephaistos in Lehm geschaffene, ungewöhnlich schöne und mit diversen Göttergaben gesegnete Frau von übernatürlicher Schönheit, Geschicklichkeit, musikalischem Talent, von Neugier und Übermut, dazu von Aphrodite mit Liebreiz beschenkt, Hermes gab ihr eine betörende Sprache und Athene schmückte sie mit Blumen, die ursprünglich positiv konnotierte Pandora wurde zusammen mit Demeter (Göttin der Fruchtbarkeit) und Gaia (Erdgöttin) verehrt, der antike griechische Dichter Hesiod (* vor 700 v. Chr.) fügte der Schönheit jedoch eine weitere Seite hinzu – aus Rache dafür, dass Prometheus den Menschen das Feuer vom Himmel stahl, sollte Pandora im Auftrag des Zeus einen Krug bzw. eine Büchse mit Plagen bei sich führen, welche die neugierigen Menschen – so war sich Zeus sicher – öffnen würden, die berühmte sprichwörtliche "Büchse der Pandora" steht somit für vermeidbar in die Welt gebrachtes Ungemach, in vorliegender Darstellung öffnet Pandora selbst die Büchse und gibt den Blick auf Athenes weiße Blüten frei – allein die Aura des schwarzen Schleiers deutet eben jenes Ungemach an, von dem der antike Dichter berichtet, die um 1911 feinst ausgeführte Jugendstilradierung gehört zu den bekanntesten Blättern des Künstlers, welcher gekonnt die subtile Erotik junger schöner Frauen mit spannungsvoller Mystik zu verbinden vermochte, hierzu bemerkt Richard Braungart im Juni 1923 in "Die Kunst für alle" "... Lipinsky aber ist eine Persönlichkeit von scharfgeprägtem, eigenem Profil. Viel hat er freilich [in der Graphik] nicht geschaffen; denn er ist ein langsamer Arbeiter von fast unwahrscheinlicher Gewissenhaftigkeit. Aber dafür sind auch alle seine Blätter von einer Qualität, die sie zu Sammelobjekten ersten Ranges und zu repräsentativen Beispielen moderner europäischer Graphik macht. ... ", rechts unter der Platte in Blei handsigniert und ortsbezeichnet "S. Lipinsky Rom", hinter Glas und Passepartout gerahmt, Plattenmaße ca. 34 x 18 cm. Künstlerinfo: auch Lipiński oder Lipinski, dt.-jüdischer Maler, Graphiker, Exlibriskünstler und Zeichner (1873 Graudenz/Westpreußen bis 1940 Rom), ab 1887 Jugend in Berlin, 1888 Abitur und bis 1890 Vorbereitungsklasse zur Akademie, studierte 1890–96 an der Akademie Berlin bei Woldemar Friedrich und Joseph Scheurenberg, anschließend bis 1900 Meisterschüler bei Anton von Werner, 1899 Studienreise in die Niederlande, 1900 Ehrung mit dem großen Staatspreis mit Romstipendium, 1900–1902 Mitarbeiter Anton von Werners an den Kartons zu den Mosaiken der Kuppel des Berliner Doms, 1902 Übersiedlung nach Rom, 1903 kurzzeitig in Deutschland, 1904 mit Stipendium der Michael-Beer-Stiftung erneut in Rom, hier freundschaftlich mit Otto Greiner und Max Klinger verbunden, ab 1905 Mitglied des Deutsche Künstlervereins in Rom als Nachfolger der Ponte-Molle-Gesellschaft, ab 1911 zunehmend Hinwendung zu Radierung und Kupferstich, um 1911 Gründung und Betrieb der "Sigmund Lipinsky Akademie" in Rom, während des 1. Weltkriegs in München tätig, hier Anschluss an die Münchener Neue Secession, die Neue Künstlervereinigung München und zu Künstlern der Berliner Neuen Secession, 1919 Rückkehr nach Rom, hier freischaffend und als Dozent an der englischen Akademie [British Academy of Arts] und der eigenen Kunstschule tätig, regelmäßige Sommeraufenthalte an der Küste von Terracina und auf Capri, 1939 Genesungsaufenthalt in der Schweiz, Mitglied der Münchner Künstlergenossenschaft und der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Dressler, Richard Braungart Juni 1923 in "Die Kunst für alle" und Internet.
Adresse der Versteigerung Auktionshaus Mehlis GmbH
Hammerstraße 30
08523 Plauen
Deutschland
Vorschau
Telefon +49(0)3741 221005
Fax 03741 221051
E-Mail
Aufgeld 28,56%
NutzungsbedingungenNutzungsbedingungen
Versand Postdienst
Kurierdienst
Selbstabholung
Zahlungsarten Banküberweisung
GeschäftszeitenGeschäftszeiten
Mo 10:00 – 12:00    13:00 – 18:00
Di 10:00 – 12:00    13:00 – 18:00
Mi 10:00 – 12:00    13:00 – 18:00
Do 10:00 – 12:00    13:00 – 18:00
Fr geschlossen
Sa geschlossen
So geschlossen

Verwandte Begriffe

× Ein Suchabonnement erstellen