ID 188238
Los 140 | Teller aus dem Tafelservice für August den Starken
Schätzwert
€ 9 000 – 12 000
Silber, vergoldet. Glatte Form, die leicht gekehlte Fahne mit schmalem Randprofil. Oben das fein gravierte
Wappen August des Starken. Rückseitig gravierte Nummer und Jahr: 'No.225 / Ao. 1730'. Ca. 658g. ø 24,7cm.
BZ Augsburg 1719-1723 (Seling Nr.1550), MZ (1709-1746, ebd. Nr.2022). Zustand A.
Provenienz:
- Ehemals Hofsilberkammer Dresden.
- Privatsammlung Berlin.
Literatur:
- Seling, Helmut: Die Augsburger Gold- und Silberschmiede 1529-1868, Meister - Marken - Werke, München 2007, S.482, k), n), p).
- Ausstellung-Katalog: Silber und Gold, Augsburger Goldschmiedekunst für die Höfe Europas, Bayerisches Nationalmuseum, München 1994, Bd.2. Zu dem Tafelservice August des Starken siehe v.a. S.498ff.
Der hier vorliegende Tafelteller ist Teil des wohl kostbarsten Services des Dresdner Hofes. Im Rahmen der höfischen Festlichkeiten nahm es eine herausragende Stellung ein und fand bei den vornehmsten Banketten und Soupers Verwendung.
Es wurde im Jahre 1717 oder 1718 von August dem Starken anlässlich der bevorstehenden Hochzeit seines Sohnes Kurprinz Friedrich August mit Maria Josepha von Österreich in Auftrag gegeben.
Vorbild des 'doppelt matt vergoldeten Services' war sicherlich das Tafelsilber am Hofe Ludwigs XIV. von Frankreich, welches August der Starke in seiner Jugend kennengelernt hatte. Nicht nur in seinem Umfang, auch in seiner reduzierten Formensprache lehnt es sich sehr daran an. Nichts lenkt von dem exquisit gravierten Wappen August des Starken ab (Silber & Gold, 1994, S.500).
Es handelte sich um ein ausgesprochen umfangreiches Service, so werden in dem Inventar des Grünen Gewölbes aus dem Jahre 1723 mehrere hundert Teile, wie Teller, Schüsseln, Platten und Gefäße aufgeführt. In einer zweiten Bestellung aus dem Jahre 1730 wurden in Augsburg weitere Teile des Services in Auftrag gegeben (ebd. S.499).
Das Vermeilservice wurde von verschiedenen Goldschmieden ausgeführt, welche im Besonderen auf dem Gebiet des Tafelgeräts spezialisiert waren. So schuf Gottlieb Menzel Teller und Platten sowohl für die erste Bestellung 1718 als auch für die folgende des Jahres 1730 (ebd. S.503).
Teile des Services befinden sich heute unter anderem in großen Sammlungen, wie der des Bayerischen Nationalmuseums in München oder dem Metropolitan Museum of Art in New York
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