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Los 2019 | Thieler, Fred (Königsberg, 1916 - Berlin, 1999)
Provenienz: Privatsammlung, Baden-Württemberg. - Fred Thieler wird 1916 in Königsberg geboren. 1936 beginnt er ein Medizinstudium, das er wegen eines auferlegten Berufsverbots abbrechen muss. Verfolgt von den Nationalsozialisten schreibt er sich bei der privaten Malschule von Hein König ein. Als er in den Untergrund gehen muss, arbeitet er mit dem Umfeld der Weißen Rose und dem Maler und Wiederstandskämpfer Mac Zimmermann zusammen. Nach 1945 schreibt sich Thieler an der Akademie der Bildenden Künste in München ein und studiert Malerei bei Carl Caspar, wo er die ersten abstrakten Bilder malt. Im Mai 1952 wird Thieler offiziell in die Gruppe ZEN 49 aufgenommen und nimmt an der ersten Gemeinschaftsausstellung teil. Von 1951 bis 1953 lebt er in Paris, wo er bei Stanley Hayter arbeitet. Außerdem begegnet er dort unter anderem Hans Hartung, Pierre Soulages und Serge Poliakoff. 1953 wird er Mitglied in der Neuen Gruppe München und 1954 wird er in den Deutschen Künstlerbund aufgenommen. Von 1959 bis 1981 hat er eine Professur an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin inne und von 1972 bis 1973 ist er Gastprofessor am College of Art and Design in Minneapolis. Als international anerkannter Künstler nimmt Thieler in den folgenden Jahren mehrfach an der documenta in Kassel teil. 1978 wird Thieler Mitglied der Neuen Darmstädter Sezession und der Berliner Akademie der Künste, deren Vizepräsident er von 1980 bis 1983 ist. Fred Thieler stirbt im Juni 1999 in Berlin. - Die Malerei Fred Thielers hat sich vollkommen von der Gegenständlichkeit der Alltagswelt gelöst, sie wird durch nicht Äußerliches definiert, sie meint und zeigt nichts als sich selbst. In seinen abstrakt-informellen Kompositionen hat er nicht nur eine großartige Raumwirkung erzielt, sondern auch im Tafelbild kosmische Weite eingefangen. - Seit etwa 1964 arbeitet Thieler in seinen Kunstwerken mit dem Verfahren der Collage und der Dé-Collage. Auf eine Grundleinwand werden Leinwandstücke aufgelegt und anschließend mit Farbe übergossen. Die collagierten Leinwandelemente verhindern, dass die Farbe sich frei und unkontrolliert ausbreiten kann. Die Farbe lässt die Collage mit der Leinwand verkleben. Dann werden einzelne Teile wieder abgezogen - dé-collagiert - und in die nun freien Flächen wird weitere Farbe hineingegossen. - Um eine bessere Kontrolle über den Verlauf der Farbe zu erhalten, reduziert Thieler die Farbauswahl auf wenige Farben. Die reinen Grundfarben wie Blau und Rot, aber auch Weiß und Schwarz, bestimmen nun seine Farbpalette und werden meist nur paarweise verwendet.
80 x 63 cm, Rahmen.
Kategorie des Auktionshauses: | Moderne Kunst |
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