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Vier kosmische Manuskriptseiten

Los 1837
14.06.2023 09:30UTC +01:00
Classic
Verkauft
€ 1 800
AuctioneerNagel Auktionen GmbH
VeranstaltungsortDeutschland, Stuttgart
Aufgeld29,5%
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Archive
ID 972878
Los 1837 | Vier kosmische Manuskriptseiten
Schätzwert
€ 1 200 – 1 800
FOUR COSMIC MANUSCRIPT PAGES - Gujarat or Rajasthan, 18th/19th, 19th and 20th c. - Four manuscript pages show the outline and structure of the Jain universe. The format of the three smaller miniatures refers to the manuscript culture of western India, where comparable illustrations have been produced since the 17th century to illustrate cosmological manuscripts.The largest of the three sheets (19th century or later) is limited to depicting the outer shape of the universe, which resembles an hourglass. To emphasise the structure of the individual levels, the artist has divided them into smaller square units by lines in red paint. The vertically running tunnel, which serves the souls to ascend and descend, shows various symbols in the upper section on the level of the heavens. The dimensions of the individual levels are indicated at the edge of the picture. One of the small-format sheets (20th century) reproduces the motif in an almost identical manner, but adds a pair of eyes and a rather unusual eyebrow bulge (?) at the upper edge. The third miniature (20th century) shows a human head and two arms in the central area instead of the pair of eyes, which seem to be reversed from the usual way of painting the motif. The hells here are decorated with dark jars and the heavens with different symbols referring to the dwellings of the gods. The oldest of the four miniatures (18th century) stands out for its particularly careful drawing. Here the "World Man" (Sanskrit: lokapuruṣa) is depicted almost completely. The shape and design of the face stylistically point to a period of production in the 18th century and correspond to the painting style of the West Indian schools of painting. - Aus einer bedeutenden norddeutschen Privatsammlung, die von den frühen 1950er bis in die 1980er Jahre hauptsächlich in Indien gesammelt wurde
div.
Vier Manuskriptseiten zeigen Umriss und Struktur des jainistischen Universums. Das Format der drei kleineren Miniaturen verweist auf die Manuskriptkultur des westlichen Indiens, wo vergleichbare Abbildungen seit dem 17. Jahrhundert zur Illustration kosmologischer Handschriften hergestellt wurden.Das größte der drei Blätter (19. Jahrhundert oder später) beschränkt sich auf die Abbildung der äußeren Form des Universums, das einer Sanduhr ähnelt. Um die Struktur der einzelnen Ebenen hervorzuheben, hat der Künstler diese durch Linien in roter Farbe in kleinere quadratische Einheiten unterteilt. Der vertikal verlaufende Tunnel, der den Seelen zum Auf- und Abstieg dient, zeigt im oberen Abschnitt auf der Ebene der Himmel verschiedene Symbole. Die Maße der einzelnen Ebenen sind am Bildrand angegeben. Eines der kleinformatigen Blätter (20. Jahrhundert) bildet das Motiv in fast identischer Weise ab, fügt jedoch am oberen Rand ein Augenpaar und einen eher ungewöhnlichen Augenbrauenwulst (?) hinzu. Die dritte Miniatur (20. Jahrhundert) zeigt anstelle des Augenpaares einen menschlichen Kopf und zwei Arme im mittleren Bereich, die gegenüber der üblichen Malweise des Motivs vertauscht scheinen. Die Höllen sind hier mit dunklen Krügen und die Himmel mit unterschiedlichen Symbolen versehen, die auf die Wohnstätten der Götter verweisen. Die älteste der vier Miniaturen (18. Jahrhundert) besticht durch eine besonders sorgfältige Zeichnung. Hier ist der „Weltenmann“ (Sanskrit: lokapuruṣa) nahezu komplett abgebildet. Form und Gestaltung des Gesichts deuten stilistisch auf einen Herstellungszeitraum im 18. Jahrhundert und entsprechen der Malweise der westindischen Malschulen.
Kategorie des Auktionshauses:Asiatische Kunst
Adresse der Versteigerung Nagel Auktionen GmbH
Neckarstrasse 189 - 191
70190 Stuttgart
Deutschland
Vorschau
14.06.2023
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