Zdzislaw Beksinski (1929 Sanok, Polen - 2005 Warschau)

Los 124
28.05.2022 18:00UTC +01:00
Classic
Verkauft
€ 94 000
AuctioneerWETTMANN | Auktionshaus an der Ruhr
VeranstaltungsortDeutschland, Mülheim an der Ruhr
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ID 761233
Los 124 | Zdzislaw Beksinski (1929 Sanok, Polen - 2005 Warschau)
Zdzislaw Beksinski (1929 Sanok, Polen - 2005 Warschau)Turmbau zu Babel, Öl auf Hartfaserplatte, 92,5 cm x 74 cm, verso signiert, 74 datiert, 11 nummeriert, leicht craqueliert, partiell kleine weiße Farbspritzer, partiell leichte oberflächliche Kratzer. Erschreckend, beängstigend und geradezu albtraumhaft sind die Werke des polnischen Künstlers Zdzislaw Beksinski. In seiner düsteren Formensprache bezieht er die Schattenseiten des Lebens nicht nur ein, sondern setzt sie ganz deutlich in den Fokus. Der gelernte Architekt begann sein Schaffen als junger Künstler mit Schwarz-Weiß-Fotografien, wodurch er rasch Bekanntheit erlangte und Preise in internationalen Wettbewerben gewann. Schon diese frühen Arbeiten waren auf seine werktypische Atmosphäre getrieben. Eigens erlebte Schicksalsschläge in der Kunst zu verarbeiten ist eine Methode, die sich einige Künstler angeeignet haben, so auch Beksinski. Morbide und visionär zugleich zeigt der Künstler offen seine Wunden und die der gesamten Menschheit. Als er sich in den 1970er Jahren der Malerei zuwendet, widmet er sich ausschließlich der figurativen Malerei, darunter fällt auch das Gemälde des roten Turms. Es zeigt wohl den "Turmbau zu Babel" - jene biblische Geschichte, in der Menschen einen Turm hoch zu Gott bauen wollten. Doch ließ Gott eben diesen einstürzen und gab ihnen verschiedene Sprachen, sodass sie nicht mehr miteinander kommunizieren konnten und sprachlich voneinander getrennt wurden. Der Buchstabe "Ain", der weit oben am Turm gesetzt wurde und im hebräischen ähnlich ausgesprochen wird wie das englische "Eye", könnte auf das Auge Gottes anspielen. Zudem symbolisiert dieser Buchstabe oft auch die Bibel selbst. Dieses Werk zeigt die Richtung seiner tiefgründigen Odyssee durch die Unterwelt der Traum- und Gedankenwelt. Wahre Gefühle, Angst und Verzweiflung können genauso wie die Suche nach einem Sinn des Lebens meist in Träumen tatsächlich bildhaft stattfinden und oft auch nur dort von der eigenen Psyche verarbeitet werden. Denn hier fließen die Bilder ineinander über, ohne alltägliche Grenzen oder Beschränkungen durch den geregelten Tagesablauf. Diese gestalterische Lösung hat sich Beksinski über Jahrzehnte seines Schaffens in verschiedensten Gattungen, über Fotografie, Zeichnungen, Malerei bis hin zu Digitalmedia-Kunst zu eigen gemacht, um wohl nicht nur für sich selbst, sondern auch für den Betrachter alle Oberflächen des Alltags aufzubrechen und offen auch auf die Schattenseiten des Lebens zu blicken. Zdzislaw Beksinski (1929 Sanok, Poland - 2005 Warsaw)Tower of Babel, oil on hardboard, 92.5 cm x 74 cm, verso signed, 74 dated, 11 numbered, slightly craquelated, partially small white splashes of paint, partially slight scratches on the surface. The works of the Polish artist Zdzislaw Beksinski are frightening, scary and downright nightmarish. In his gloomy formal language, he not only includes the darker sides of life, but puts them very clearly in focus. The trained architect began his work as a young artist with black-and-white photographs, which quickly brought him fame and won him prizes in international competitions. Even these early works were driven by his work-typical atmosphere. To process one's own experienced strokes of fate in art is a method that some artists have adopted, including Beksinski. Morbid and visionary at the same time, the artist openly shows his wounds and those of all humanity.When he turned to painting in the 1970s, he devoted himself exclusively to figurative painting, including the painting of the Red Tower. It probably shows the "Tower of Babel" - the biblical story in which people wanted to build a tower high up to God. But God caused this very tower to collapse and gave them different languages, so that they could no longer communicate with each other and were linguistically separated from each other. The letter "Ain", which was placed high up on the tower and is pronounced similarly to the English "Eye" in Hebrew, could allude to the eye of God. Moreover, this letter often symbolises the Bible itself.This work shows the direction of his profound odyssey through the underworld of dreams and thoughts. True feelings, fear and despair, just like the search for a meaning to life, can mostly actually take place pictorially in dreams and can often only be processed there by one's own psyche. For here the images flow into one another, without everyday boundaries or restrictions imposed by the regular daily routine. Beksinski has adopted this creative solution over decades of his work in various genres, from photography, drawings and painting to digital media art, in order to break open all the surfaces of everyday life not only for himself but also for the viewer and to look openly at the darker sides of life.
Adresse der Versteigerung WETTMANN | Auktionshaus an der Ruhr
Friedrichstraße 67-67a
45468 Mülheim an der Ruhr
Deutschland
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21.05.2022 – 28.05.2022
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