Shanghaier Schule

Die Shanghaier Schule der Malerei, eine bedeutende Kunstbewegung des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts, verkörpert einen Wendepunkt in der chinesischen Kunst. Während einer Zeit politischen und wirtschaftlichen Umbruchs in China, fanden viele Künstler Zuflucht in der Handelsmetropole Shanghai, einem Ort, an dem traditionelle chinesische Malstile durch neue, aus dem Westen importierte Medien wie Fotografie, Lithografie und Farbplakate beeinflusst wurden​​.

In den 1860er Jahren begann die Handelselite Shanghais, die Prärogative der traditionellen Gelehrtenklasse in Frage zu stellen, was zu einer neuen Quelle der Kunstförderung führte. Die Künstler der Shanghaier Schule bevorzugten ein noch größeres Maß an Übertreibung in Formen und eine hellere Farbpalette, wodurch sie visuelle Wirkung über Symbolik oder Erzählinhalte stellten​​.

Zu den bedeutendsten Malern dieser Schule gehören Xugu, Pu Hua, Ren Bonian und Wu Changshuo, die sich von der konventionellen, vom Qing-Hof geprägten Malerei abwandten und sich stattdessen von den ausdrucksstarken und dramatisch aufgeladenen Bildern und Pinselstrichen der individualistischen Maler des 17. Jahrhunderts inspirieren ließen​​.

Die Shanghaier Schule war auch ein Vorbote der modernen Kunst Chinas. Ihr Einfluss zeigte sich deutlich in der populären yuefenpai-Werbung, die westliche Trends mit chinesischer Kunst vereinte und eine neue Ästhetik in Shanghai prägte. Viele Absolventen der Shanghaier Kunstakademie trugen zu dieser Bewegung bei, darunter auch die Künstlerin Pan Yuliang, deren Werke heute in chinesischen Museen hochgeschätzt und selten auf dem Privatmarkt angeboten werden​​.

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