Schlechte Malerei

Schlechte Malerei (englisch: Bad painting) ist trotz seines Namens eine einzigartige und wichtige Bewegung in der zeitgenössischen Kunst. In den 1970er Jahren nutzte Marcia Tucker den Begriff für eine Ausstellung, um eine bestimmte Richtung der amerikanischen figurativen Malerei zu beschreiben, die bewusst von traditionellen Techniken abwich und in vier Gruppen eingeteilt werden könnte​​.

Im Städel Museum wird "Schlechte Malerei" oder "Bad Painting" nicht zwangsläufig mit mangelnder Qualität gleichgesetzt. Es wird vielmehr als ein Stil betrachtet, der in den 1980er Jahren populär war und bei dem Künstler wie G. L. Gabriel die informelle Malweise mit zeichnerischen Elementen kombinierten, um etwa die Berliner Mauerlandschaft in einzigartiger Weise darzustellen​​.

G. L. Gabriel und andere Künstlerinnen und Künstler dieser Zeit zeigten, dass Malerei nicht nur technische Fertigkeit ist, sondern auch Ausdruck von Lebensgefühl und politischen Botschaften sein kann. Gabriel's "Blick nach Osten" aus dem Jahr 1982 ist ein Beispiel für ein Werk, das die damals geteilte Stadt Berlin thematisiert und in einer gegenstandslosen, informellen Malweise die Umrisse von Gegenständen und Personen gerade noch erkennen lässt​​.

Salomé wiederum nutzte expressive und aggressive Bildsprache, um intensive Reaktionen zu provozieren und Themen wie Homosexualität offensiv zu behandeln. Seine Werke wie "Blutsturz" aus dem Jahr 1979 zeugen von einem politischen Kampf und dem Wunsch, männliche Sexualität in einer anderen Form darzustellen​​.

Für Sammler, Auktionatoren und Experten in Kunst und Antiquitäten bietet "Schlechte Malerei" eine spannende Herausforderung. Sie regt an, die eigenen Vorstellungen von guter und schlechter Kunst zu überdenken und offen für unkonventionelle Ausdrucksformen zu sein.

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