13-Faches Mandala des Vajrasattva

Lot 98
07.12.2023 09:30UTC +01:00
Classic
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€ 2 200
AuctioneerNagel Auktionen GmbH
Event locationGermany, Stuttgart
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ID 1093957
Lot 98 | 13-Faches Mandala des Vajrasattva
Estimate value
€ 600 – 1 000
Tibet, 17. Jh.
47x40,5/74,5x40,5 cm
Tempera auf Baumwollgewebe. Vajrasattva wird als der mystische Buddha der Initiationen in den Mandalas verehrt, und zur Reinigung negativen Karmas und Verfehlungen durch Körper, Rede und Geist angerufen. Vajrasattva hält in seiner rechten Hand das Diamantzepter und in seiner linken die Glocke. Der Vajra versinnbildlicht die diamantene Essenz der Lehre des Buddha, Symbol der Methode, mit welcher der Suchende die innere Selbstverwirklichung in der Erkenntnis der Leerheit zu erlangen sucht. Die Glocke mit ihrem alles durchdringenden Klang versinnbildlicht die Weisheit - das Ziel. Die Zahl Fünf seiner Kronenblätter weist auf die Weisheiten der Fünf Weisheitsbuddhas (Tathagatas). Seine Beine hält er im Diamantsitz kreuzweise übereinandergelegt, die Fußsohlen nach oben weisend. Vajrasattva wird nach der Trikaya-Lehre im Schmuckkörper des Sambhogakaya dargestellt. Die Trikaya-Lehre von den drei Körpern beinhaltet die drei Bewusstseinsebenen, auf denen die Buddhanatur nach den Lehren des Mahayana-Buddhismus, erfahrbar gemacht wird. Diese Bewusstseinsebenen entsprechen den Aspekten des Buddha, der sich in den drei verschiedenen Körpern manifestiert. Der erste ist der Dharmakörper (Skr. Dharmakaya). Er ist der nicht darstellbare Körper der Buddhanatur in seiner Ganzheit und Universalität im Bereich der Formlosigkeit. Nur in diesem Körper verwirklicht Buddha seine wahre Natur. Die beiden anderen Körperformen sind relative Projektionen dieser Buddhanatur auf die jeweilige Ebene der Bewusstseinsfähigkeit. Sie werden als Schmuckkörper bzw. Leib des Genusses (Skr. Sambhogakaya) und als Erscheinungskörper (Skr. Nirmanakaya) bezeichnet. Im Leib des Genusses manifestiert sich die Buddhanatur in idealisierter Form mit den zweiunddreißig Körpermerkmalen des Weltenherrschers, geistgezeugt und nicht den naturhaften Gesetzen von Zeugung, Geburt und Tod ausgesetzt. Dieser Körper ist auch die Ebene, auf die alle Gottheiten jedweden Ranges projiziert und bildhaft erfahrbar gemacht werden. Vajrasattva sitzt auf einem Mond-Sonnen-Lotos. Die Sonnenscheibe - angedeutet durch eine goldene Scheibe - und die weiße Mondscheibe liegen über dem Fruchtboden der Lotosblüte, die den gemeinsamen Thronsitz bilden. Mond und Sonne sind gegensätzliche Sinnbilder, einerseits der Erscheinungswelt (samsara), der „relativen Wahrheit“ (Mond) - und andererseits der „absoluten Wahrheit“ (Sonne) - Leerheit (nirvana) symbolisierend, beide Gegensätze verbindet der Buddha durch seinen Sonne-Mond-Lotos. Jedoch: „Erscheinend und Leer, sind beide nicht verschieden“. Die ikonographische Farbe weiß bedeutet die Summe aller Farben, so sind auch die Weisheiten der anderen vier Thathagatas in Vajrasattva enthalten. Die zwölf weiteren Darstellungen, die in seinem Mandalapalast erscheinen, sind Teilaspekte seiner Weisheit und seines Wirkens. Die Darstellungen außerhalb des kosmischen Mandalas sind Gottheiten und Lehrer, die an der spirituellen Übertragung des Lehrinhalts dieses Mandalas beteiligt sind und den Initianten oder Meditierenden inspirieren und leiten. Stoff-Montierung.
Aus der Sammlung Helmut Haselbauer, Mitarbeiter von Ludwig Bretschneider (1909 - 1987), vor 1987 erworben - Altersspuren, berieben
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70190 Stuttgart
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